COPD-Patienten profitieren von prophylaktischer Gabe |
05.07.2017 09:40 Uhr |
PZ / Wenn COPD-Patienten mit immer wieder kehrenden Exazerbationen in der Apotheke Rat suchen, kann ihnen die prophylaktische Einnahme des pflanzlichen Spezialdestillat ELOM-080 aus Eukalyptus-, Zitronen-, Süßorangen- und Myrtenöl (Gelomyrtol® forte) empfohlen werden.
Das sagte Privatdozent Dr. Kai-Michael Beeh, Leiter des Wiesbadener Instituts für Atemwegsforschung, auf einer Presseveranstaltung von Pohl-Boskamp in Hamburg. Eine Post-hoc-Analyse habe gezeigt, dass COPD-Patienten von der vorbeugenden Gabe des ELOM-080-Destillats profitieren: Sie hatten weniger Hustenattacken und ein verbessertes Allgemeinbefinden (International Journal of Chronic Obstructive Pulmonary Disease, 2016, DOI: 10.2147/COPD.S117652).
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Basis der Post-hoc-Analyse bildeten die Daten einer randomisierten placebokontrollierten Doppelblindstudie, die auch im aktuellen Cochrane Review berücksichtigt wird (Arzneimittelforschung 1999, DOI: 10.1055/s-0031-1300426) Unter der Leitung von Beeh reanalysierten die Wissenschaftler die Ergebnisse von 64 Patienten, die entweder sechs Monate lang dreimal täglich 300 mg ELOM-080 oder Placebo eingenommen hatten. Unter der Gabe des Phytopharmakons litten signifikant weniger Patienten unter einer oder mehreren Exazerbationen (29 versus 55 Prozent). Zudem verbesserte sich nach zwei bis drei Behandlungsmonaten auch das Allgemeinbefinden statistisch signifikant. Rund ein Viertel der Patienten blieb symptomfrei oder zeigte nur mild ausgeprägte Beschwerden. »Auch wenn die Probandenzahl klein ist, so sind die Studienergebnisse eindeutig«, sagte Beeh. Laut des Internisten und Pneumologen rechtfertigen die Daten den prophylaktischen Einsatz von ELOM-080; zusätzlich zur konventionellen COPD-Medikation.
Ob akut oder chronisch: Nicht nur COPD- und Bronchitis-, sondern auch Rhinosinusitis-Patienten können von einer ELOM-080-Therapie profitieren, sagte Professor Dr. Stefan Gottschlich von der HNO-Klinik Rendsburg. Das auch als Double-Sickening bezeichnete Krankheits-Phänomen sei dadurch gekennzeichnet, dass sich die Symptome nach initialer Besserung um den fünften Krankheitstag herum wieder verschlechtern und mindestens weitere zehn Tage andauern. »Einmal Post-Infekt-Hyperreagibilität heißt immer Post-Infekt-Hyperreagibilität«, so der HNO-Arzt. Als begünstigende Faktoren für den Übergang in postvirale Rhinosinusitis-Formen würden überschießende Abwehreaktionen sowie die zusätzliche Beeinträchtigung von Belüftung und Sekretabfluss diskutiert.
Gottschlich verwies darauf, dass ELOM-080 gemäß der Europäischen Rhinosinusitis-Leitlinie 2012 bei (post) viraler akuter Rhinosinusitis den höchsten Empfehlungsgrad (A) besitzt. Bei akuter viraler Rhinosinusitis und Bronchitis sprächen sich auch nationale Fachgesellschaften wie die DEGAM in ihren Leitlinien für den Einsatz des Phytopharmakons aus. /