Ohnmachtsanfälle unter Antihypertensiva |
01.07.2015 09:47 Uhr |
Von Brigitte M. Gensthaler / Patienten, die blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, können bei heißen Außentemperaturen leichter orthostatische Störungen und sogar Ohnmachtsanfälle (Synkopen) erleiden als in kühleren Monaten.
Ärzte von der Universität von Arizona, Tucson, haben dafür sogar einen Begriff geprägt: Sommer-Synkopen-Syndrom.
Gilt nicht nur für Hypertoniker: viel Trinken und sich im Schatten aufhalten, hält bei Hitze den Kreislauf stabil.
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Jetzt analysierten die Wissenschaftler um Jennifer Juxiang Huang retrospektiv die Daten von 834 Patienten, die Synkopen infolge von Dehydratation erlitten hatten (doi: 10.1016/j.amjmed.2015.05.016). 477 Fälle waren in Sommermonaten passiert. Der Anteil der Patienten, die Antihypertensiva eingenommen hatten, war in den heißen trockenen Monaten signifikant höher als in kühlen Jahreszeiten (41 versus 29 Prozent). Jedoch spielten weder die Art noch die Anzahl der Blutdrucksenker eine Rolle.
Die Studienautoren empfehlen, die antihypertensive Therapie bei Patienten in heißen trockenen Klimazonen im Sommer vorsichtig zu reduzieren. Apotheker sollten ihren Kunden raten, bei Hitze ausreichend zu trinken und direkte Sonneneinstrahlung zu meiden. Keinesfalls sollten sie ihre Medikation ohne Rücksprache mit dem Arzt ändern. /