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05.07.2011  15:50 Uhr

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Schlechte Kindergesundheit

 

dpa / Mehr psychische Probleme, viele Verhaltensauffälligkeiten, Übergewicht: Die Gesundheit von Kindern in Deutschland ist in den vergangenen zehn Jahren schlechter geworden, sagen Pädiater in einer Umfrage der Krankenkasse DAK. Vor allem Grundschüler zwischen sechs und acht Jahren sind nach Einschätzung der Mediziner betroffen. Im Auftrag der DAK hatte das Forsa-Institut im April bundesweit 100 Kinder- und Jugendärzte befragt. Ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und zu viel Zeit vor Fernseher und Computer sehen die Mediziner als größte Gefahren für die Gesundheit der Kinder an. Auch eine fehlende Vorbildfunktion der Eltern stuften sie sehr häufig als Risikofaktor ein, heißt es in der DAK-Studie. Und 61 Prozent der Ärzte nannten zu wenig oder schlechten Sportunterricht an Schulen. Gerade bei Grundschülern zwischen sechs und acht Jahren treten viele Gesundheitsprobleme durch Übergewicht auf, sagten die Mediziner in der Umfrage. »95 Prozent der Kinderärzte stellen hier eine Zunahme fest.« Auch motorische Defizite sowie Sprach- und Hörprobleme hätten zugenommen – diese Diagnosen würden am häufigsten bei den Drei- bis Fünfjährigen gestellt.

 

HIV schwächt Blut-Hirn-Schranke

 

PZ / Die Infektion mit dem Immunschwächevirus HIV kann dazu führen, dass die Blut-Hirn-Schranke durchlässiger wird. Dieses Ergebnis einer US-amerikanischen Forschergruppe könnte erklären, warum etwa 40 bis 60 Prozent der HIV-infizierten Patienten trotz hochaktiver antiretroviraler Therapie unter Lernschwierigkeiten und Gedächtnisschwund leiden. In der Online-Ausgabe des »Journal of Neuroscience« berichten die Wissenschaftler, dass für diese neurologischen Defizite die HIV-Infektion bestimmter Hirnzellen, der Astrozyten, verantwortlich ist (doi: 10.1523/JNEUROSCI.1460-11.2011). Diese Zellen sind ein Teil der Blut-Hirn-Schranke und können untereinander Subs­tanzen durch spezielle Kanäle, sogenannte Gap Junctions, austauschen. Bei einer HIV-Infektion sind etwa 5 Prozent der As­trozyten von dem Virus befallen. Anhand eines In-vitro-Modells der Blut-Hirn-Schranke beobachteten die Autoren, dass mit dem HI-Virus infizierte As­trozyten selbst zwar überlebten, deren benachbarte Zellen aber starben. Die Blockade der Gap Junctions führte dazu, dass auch die Nachbarzellen überlebten. Die Forscher vermuten daher, dass die infizierten Astrozyten durch Gap Junctions Giftstoffe an ihre Nachbarzellen weitergeben. Die HIV-bedingten Veränderungen der Blut-Hirn-Schranke würden demnach von relativ wenigen infizierten Zellen ausgelöst. Um das zu verhindern, müssten aus Sicht der Forscher Arzneistoffe entwickelt werden, die infizierte Astrozyten davon abhalten, ihre nicht-infizierten Nachbarn zu vergiften. /

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