Initiative geht in die Offensive |
20.06.2018 11:32 Uhr |
Von Daniel Rücker / Rund vier Jahre nach dem Start der Arzneimittelinitiative Sachen-Thüringen (ARMIN) haben die Projektpartner eine Zwischenbilanz gezogen. Demnach hat sich das Projekt nach einigen zu erwartenden Anlaufschwierigkeiten inzwischen etabliert.
Damit ARMIN und das Medikationsmanagement nach dem Ende der Modelllaufzeit Teil der Regelversorgung werden können, muss allerdings noch einiges geschehen. Gemeinsam haben die Landesapothekerkammern Thüringen und Sachsen, die Kassenärztlichen Vereinigungen der beiden Bundesländer sowie die AOK Plus daher einen Forderungskatalog für Politik, Selbstverwaltung und Industrie formuliert und diesen am Montag beim sogenannten Gesundheitsforum Sachsen-Thüringen in Erfurt vorgestellt. Die Forderungen sollen Anstoß sein, Defizite in der sektorübergreifenden Versorgung zu beheben. Zu den Adressaten des Papiers zählt auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
Mit ARMIN haben die Initiatoren eine deutliche Qualitätsverbesserung der Arzneimittelversorgung initiiert. Von dem Konzept profitieren Patienten, die regelmäßig mindestens fünf verschiedene Medikamente einnehmen. Mindestens bis 2022 wollen die beteiligten Organisatoren das Projekt weiterführen und in die Regelversorgung integrieren. Dabei strahlt ARMIN schon heute in die Regelversorgung aus. So ist der Medikationskatalog bereits Teil der vertragsärztlichen Versorgung. Nun müssten Wirkstoffverordnung und das gemeinsame Medikationsmanagement folgen, fordern die Projektpartner.
»Auch wenn wir aktuell erst im Planungsprozess für die Evaluation sind, wissen wir bereits aus den Gesprächen mit unseren Patienten, dass sich durch ARMIN deren Vertrauen in die Arzneimitteltherapie erhöht und damit auch deren Therapietreue verbessert hat«, sagte Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbands. Auch Annette Rommel, Vorstandschefin der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, ist überzeugt: »Mit ARMIN leisten wir eine wichtige Vorarbeit für die Kooperation von Ärzten und Apothekern bei der Erstellung von Medikationsplänen und damit für die Steigerung der Therapiesicherheit.« /