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EMA überprüft Sicherheit von Ibuprofen in hohen Dosen

18.06.2014  10:44 Uhr

Von Daniela Biermann / Der Ausschuss für Arzneimittelsicherheit (PRAC) der europäischen Arzneimittelagentur EMA untersucht die kardiovaskulären Risiken unter Langzeiteinnahme hoher Dosen oraler Ibuprofen-Präparate.

Als hoch stuft der PRAC Tagesdosen von 2400 mg und mehr ein. In der Selbstmedikation werden solche Dosen normalerweise nicht erreicht. Hier beträgt die reguläre Dosierung für Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren 200 bis 400 mg drei- oder viermal täglich; die maximale Tagesdosis liegt somit bei 1600 mg. Es gibt laut EMA keinen Hinweis, dass Ibuprofen auch in diesen Dosen kardiovaskuläre Risiken birgt.

Ibuprofen sei ein weit verbreitetes Medikament gegen Schmerzen und Entzündungen und habe ein gut bekanntes Sicherheitsprofil, insbesondere bei normaler Dosierung, so der PRAC. Bislang vorliegende Daten deuteten jedoch daraufhin, dass Diclofenac und hoch dosiertes Ibuprofen ähnliche Risiken für Herz und Gefäße haben könnten wie die COX-2-Hemmer. Für Diclo­fenac hatte der PRAC aus diesem Grund im vergangenen Jahr bereits ein Review erstellt und risikomindernde Maßnahmen eingeleitet.

 

Außerdem will der PRAC die Wechselwirkung zwischen Ibuprofen mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) zur Vorbeugung von Herzinfarkten und Schlaganfällen prüfen. Solange die Evaluation läuft, besteht kein Anlass, bisherige Medikationen zu ändern. Topische Ibuprofen-haltige Medikamente wie Cremes und Gele sind nicht betroffen. /

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