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Zusammenarbeiten

19.06.2012  17:11 Uhr

Die Akteure im Gesundheitswesen sollen besser zusammenarbeiten. Das forderte die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) bei der Mitgliederversammlung der Apothekerkammer Nordrhein in Neuss (lesen Sie dazu Steffens: Ministerium sät Zwietracht). Die Aufgaben der kommenden Jahre seien nur gemeinsam zu bewältigen, sagte Steffens und hatte damit fraglos recht. Die Menschen werden älter. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, die der Berufstätigen sinkt. Wenn immer weniger arbeitende Menschen immer mehr Hilfsbedürftige versorgen müssen, kann das nicht gutgehen. Und wenn die Handelnden nicht an einem Strang ziehen, sondern gegeneinander arbeiten, schon gar nicht.

 

Tatsächlich hält sich aber das Miteinander im Gesundheitswesen in Grenzen. Das Geld ist knapp und jede Berufsgruppe sieht in den jeweils anderen potenzielle Futterkonkurrenten. Deshalb wollte zum Beispiel die pharmazeutische Industrie erreichen, dass den Apothekern über möglichst hohe Anforderungen Rezeptur und Defektur madig gemacht werden. Und die Abneigung von Hausärzten gegenüber dem ABDA-KBV-Modell gründet sich nicht auschließlich auf medizinische Erwägungen.

 

Die Patienten haben für ein Gegeneinander im Gesundheitswesen kein Verständnis mehr. Nach einer Untersuchung des Instituts für Handelsforschung erwarten 80 Prozent der Menschen in Deutschland, dass Ärzte und Apotheker intensiv zusammenarbeiten. In einzelnen Ansätzen funk­tioniert dies bereits. Oft gehen diese Kooperationen auf die Initiative der Beteiligten zurück. Zum Beispiel in Velbert, wo zwei Apotheker nicht nur ihre Patienten ganz ausführlich beraten, sondern auch Ärzte, mit denen sie zusammenarbeiten (lesen Sie dazu Pharmazeutische Betreuung: Mehr Klinik für die Offizin).

 

Wenn es aber ein grundsätzliches Umdenken geben soll, dann kann dies nicht über viele kleine Initiativen funktionieren. Das ABDA-KBV-Modell muss deshalb möglichst schnell getestet werden. Dabei muss auf den Nutzen für Patienten geschaut werden, nicht auf Partikularinteressen.

 

Steffens zweifelte daran, dass die Bundesregierung – und auch deren Vorgänger – an einer besseren Zusammenarbeit im Gesundheitswesen interessiert sind. Es sei Tradition, dass die Regierungen Ärzte, Apotheker und Industrie gegeneinander aufhetzten, um sie besser unter Kontrolle zu behalten. Stimmt diese Vermutung, wäre das fatal. Es spricht aber manches dafür, dass diese These nicht aus der Luft gegriffen ist.

 

Daniel Rücker

Chefredakteur

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