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19.06.2012  17:02 Uhr

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PIP-Brustimplantate: Risiko ist überschaubar

 

PZ / Brustimplantate der Firma Poly Implant Prothèse (PIP) sind offenbar weniger gefährlich als bisher gedacht. Denn das in den umstrittenen Implantaten enthaltene Silikongel stellt keine Gesundheitsgefahr für die Trägerinnen der Implantate dar. Zu dieser Einschätzung kommt Bruce Keogh, Medizinischer Direktor des britischen National Health Service (NHS), im Abschlussbericht seiner Expertengruppe. Ende vergangenen Jahres war es zu einem Skandal um die Brustimplantate des französischen Herstellers gekommen, weil dieser in seinen Produkten minderwertiges, für diesen Zweck eigentlich nicht geeignetes Industrie­silikon verwendet hatte. Laut NHS-Bericht haben jedoch umfangreiche chemische und toxikologische Untersuchungen keinerlei Hinweise auf eine Zytotoxizität des in den PIP-Implantaten enthaltenen Gels ergeben. Zwar enthalte dieses mehr niedermolekulare zyklische Silikone als die Gele in hochwertigen Brustimplantaten. Diese Verbindungen gefährdeten die Gesundheit der Trägerinnen jedoch nicht – auch dann nicht, wenn das Gel durch einen Riss aus dem Implantat ausgetreten sei. Unstrittig ist laut Keogh und Kollegen, dass die Implantate leichter reißen als die anderer Hersteller, und zwar um den Faktor 2 bis 6. Die NHS-Experten bekräftigen daher ihre frühere Empfehlung: Ärzte sollen betroffenen Frauen eine Explantation anbieten, wenn es Anzeichen dafür gibt, dass das Implantat beschädigt sein könnte. Solange die Implantate noch intakt zu sein scheinen, besteht kein unmittelbarer Handlungsbedarf; die betroffenen Frauen sollten aber regelmäßig einmal jährlich auf Schäden der Brustimplantate untersucht werden.

 

Studie mit Parkinson-Impfstoff gestartet

 

PZ / Die weltweit erste klinische Studie zur Entwicklung eines Parkinson-Impfstoffes hat begonnen. In einer Pressemitteilung hat das österreichische Biotechnologie-Unternehmen Affiris den Start einer Phase-I-Studie mit dem Impfstoff-Kandidaten PD01A bekanntgegeben. Insgesamt 32 Patienten nehmen daran teil. Die Studie ist darauf ausgelegt, Sicherheit und Verträglichkeit von PD01A zu bestätigen. PD01A soll seine Wirkung spezifisch gegen das als α-Synuklein (α-syn) bezeichnete Protein entfalten. Diesem Protein wird seit Längerem schon eine Schlüsselrolle in der Entstehung und Progression von Morbus Parkinson zugeschrieben. Durch die Impfung soll das Immunsystem angeregt werden, Antikörper zu bilden, die sich gegen α-syn richten. Affiris erhofft sich, mit PD01A ein Medikament zu entwickeln, welches erstmals ursächlich in den Krankheitsverlauf bei Parkinson-Patienten eingreift.

 

Räumliches Sehen kommt peu à peu

 

dpa / Das räumliche Sehen ist wahrscheinlich nicht von vornherein im Gehirn angelegt, sondern wird nach der Geburt erlernt. Frühgeborene könnten innerhalb einer vergleichbaren Zeitspanne nach der Geburt beidäugig sehen wie zum normalen Zeitpunkt geborene Babys, schreiben ungarische Forscher in der Fachzeitschrift »PNAS« (doi: 10.1073/pnas.1203096109). Das Team um Ilona Kovacs von der Universität in Budapest nutzte zwei Sehtests, bei denen Säuglinge Muster auf einem Bildschirm ansahen. Elf bis zwölf Wochen nach der Geburt machten die Wissenschaftler die ersten Versuche, diese wurden monatlich wiederholt. Die Experimente endeten, wenn räumliches Sehen nachgewiesen werden konnte. Bei den Frühgeborenen hatte sich diese Fähigkeit im Schnitt nach 4,07 Monaten entwickelt, bei den anderen Säuglingen nach 3,78 Monaten.

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