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Pharmazieticker

19.06.2006  14:46 Uhr

Adalimumab bei M. Bechterew

Die EMEA hat Adalimumab (Humira®) zur Behandlung der schweren, aktiven ankylosierenden Spondylitis (AS, Morbus Bechterew) zugelassen. Die Zulassung des TNF-α-Inhibitors basiert auf den Daten der ATLAS-Studie. In der randomisierten placebokontrollierten Doppelblindstudie reduzierte Adalimumab bei Patienten mit AS signifikant den Schmerz und die Entzündung, was als primärer Studienendpunkt galt. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Nasopharyngitis, Reaktionen an der Einstichstelle und Kopfschmerz. Adalimumab ist bereits zur Therapie der moderaten bis schweren und aktiven rheumatoiden Arthritis und der Psoriasis-Arthritis zugelassen. PZ

Rimonabant vor Zulassung

Ein Gewichtsverlust von vier Kilo-gramm, eine Abnahme des Bauchumfangs um rund acht Zentimeter sowie ein verbessertes Lipid- und Blutzuckerprofil: Dies sind Ergebnisse von vier placebokontrollierten Phase-III-Studien mit 20 mg Rimonabant. Inzwischen wurde der Endocannabinoid-Blocker in den vier RIO-Studien (Rimonabant in Obesity) bei über 6600 übergewichtigen und adipösen Patienten geprüft. Zusätzlich zu Rimonabant beziehungsweise Placebo sollten die Patienten ihre Ernährung umstellen und sich mehr bewegen. Die Zulassung wird in den nächsten Wochen erwartet. PZ

Immer mehr Fälschungen

In Afrika werden immer mehr Malariamedikamente gefälscht (Online-Vorabveröffentlichung: PLoS Medicine, 2006, 3:e197). Der Anteil der Tabletten ohne Wirkstoff ist laut des Tropenmediziners Paul Newton, Universität Oxford, zwischen 1999 und 2004 von 38 auf 53 Prozent gestiegen. Besonders verbreitet seien Präparate mit dem Wirkstoff Artesunat. Viele Tabletten enthielten statt der angegebenen 50 mg nur 10 mg. Dies ist nach Ansicht des Mediziners nicht die Folge eines »Streckens« des Wirkstoffs. Vielmehr würden die Spuren des Wirkstoffs mit Absicht beigefügt, um den Nachweis einer Fälschung zu erschweren. Laut Newton werden die Fälscher immer raffinierter. Auch Hologramme böten keinen Schutz mehr. PZ

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