US-Behörde zieht Konsequenzen |
11.06.2014 09:49 Uhr |
Von Rolf Thesen / In den USA haben bis auf wenige Ausnahmen alle Hersteller von verschreibungspflichtigen Arzneimittel-Kombinationen mit mehr als 325 mg Paracetamol pro Dosierungseinheit die Vermarktung für diese Produkte eingestellt.
Hintergrund ist, dass das Analgetikum in den vergangenen Jahren in den USA die häufigste Ursache für schwere Leberschäden durch eine meist unbeabsichtigte Überdosis war. Dies nahm die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA zum Anlass, die Dosis von Paracetamol in verschreibungspflichtigen Kombinations-Präparaten auf maximal 325 mg pro Tablette, Kapsel oder andere Dosierungseinheit zu beschränken. Die Präparate enthielten zuvor bis zu 750 mg Paracetamol pro Darreichungsform und daneben meist Opioide wie Oxycodon oder Hydrocodon.
Patienten sind vor allem dann durch eine Überdosierung gefährdet, wenn sie neben den vom Arzt verordneten Analgetika zusätzlich OTC-Präparate einnehmen, die ebenfalls Paracetamol enthalten, ohne dass ihnen das bewusst ist. Diese Gefahr besteht prinzipiell auch in Deutschland, wo Paracetamol in einer Vielzahl von frei verkäuflichen und verschreibungspflichtigen Kombinations-Arzneimitteln enthalten ist. Der Gehalt an Paracetamol liegt bei Arzneimitteln wie Gelonida®, Talvosilen® oder Titretta® bei bis zu 1000 mg Paracetamol pro Darreichungsform. Es bleibt abzuwarten, ob die Behörden hierzulande ähnliche Dosisbeschränkungen für Paracetamol-haltige Kombipräparate anordnen werden. /