Weder Schlagabtausch noch Kaffeekränzchen |
31.05.2017 09:31 Uhr |
Von Jana Höwelmeyer / Macht man sich als frischgebackene Apothekerin zum ersten Mal auf den Weg nach Meran, rangieren die Vorstellungen vom Kongress irgendwo zwischen wissenschaftlichem Schlagabtausch und pharmazeutischem Kaffeekränzchen.
Dass das eine allzu oberflächliche Beschreibung ist, wurde jedoch schnell offensichtlich. Das Publikum war bunt gemischt – beim Kongress trafen sich verschiedene Generationen und Berufszweige.
Viele der Vorträge beleuchteten indes nicht nur die wissenschaftliche, sondern auch die politische, ökonomische und ethische Seite der jeweiligen Thematik. Hilfreiche Handlungsempfehlungen, die gleichzeitig eine große Motivation für den persönlichen Berufsalltag sind, gab es ebenfalls für die Teilnehmer.
Ein persönliches Highlight war der Beitrag von Professor Dr. Theodor Dingermann zu CRISPR/Cas: Runtergebrochen auf ein »rosarot leuchtendes Elefäntchen« berichtete er über therapeutische Möglichkeiten, die sich durch punktuelles Genom-Editing ergeben. Spannend ist dabei nicht zuletzt die Ambivalenz des Themas, steht doch unter anderem die Heilung bislang unheilbarer Krankheiten dem bewussten Genom-Design, einer ethischen Frage, entgegen.
Herz und Seele des Pharmacon-Kongresses ist die gemeinschaftliche Fortbildung. Ausgedehnt auf besagte Kaffeepause ließ diese Atmosphäre leicht neue Kontakte und einen spannenden Austausch mit anderen Teilnehmern zu.
Der Ruf des Strebers haftet uns als Apothekern immer ein wenig an und der Pharmacon beweist ja durchaus, dass wir ein wissbegieriges Völkchen sind. Dass wir aber auch für einen Spaß zu haben sind und das Tanzbein schwingen können, zeigte sich bei der Dance Night auf Meran 2000, meinem Höhepunkt aus einem gelungenen Rahmenprogramm. Am Ende bleibt nur zu sagen, dass mein erster Besuch des Meraner Pharmacons sicher nicht der letzte gewesen sein wird. /