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29.05.2012 14:59 Uhr |
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Diabetes aus dem Infusionsbeutel
PZ / Bestimmte Weichmacher in Kunststoffen, sogenannte Phthalate, fördern die Entstehung von Typ-2-Diabetes. Darauf deutet eine in »Diabetes Care« veröffentlichte Studie aus Schweden hin (doi: 10.2337/dc11-2396). Forscher der Universität Uppsala untersuchten etwa 1000 Menschen im Alter von über 70 Jahren auf die Erkrankung. Etwa jeder Neunte war davon betroffen. Wie die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie in einer Pressemitteilung informiert, fanden sich bei fast allen Patienten mindestens vier von zehn Abbauprodukte von Phthalaten. Drei dieser Metabolite gingen mit einem erhöhten Diabetesrisiko einher. »Anscheinend hemmen bestimmte Phthalate die Bildung von Insulin«, erläutert Professor Dr. Helmut Schatz, Endokrinologe aus Bochum. Andere begünstigen dem Mediziner zufolge dagegen vermutlich eine Resistenz gegen das Hormon. Dieser Zusammenhang müsse nun möglichst schnell durch Studien geklärt werden. Phthalate werden in sehr großen Mengen industriell erzeugt und als Weichmacher für Kunststoffe wie PVC verwendet. Sie sind innerhalb der EU zum Beispiel in Kinderspielzeug verboten. Viele Medizinprodukte wie Blut- und Infusionsbeutel, Schläuche oder Katheter enthalten aber Phthalate in höheren Konzentrationen.
Filmstars Vorbilder für rauchende Teenies
PZ / Jugendliche, die rauchende Schauspieler in Filmen gesehen haben, greifen auch selbst häufiger zur Zigarette. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord), die anlässlich des Welt-Nichtraucher-Tags am 31. Mai vergangene Woche in Berlin vorgestellt wurde. Die Studie basiert auf einer Auswertung der 270 Filme, die in den Jahren 2004 bis 2010 die meisten Zuschauer ins Kino gelockt hatten, und einer Befragung von knapp 3000 12- bis 13-Jährigen. Ein weiteres Ergebnis: Die untersuchten ausländischen, größtenteils in den USA produzierten Filme enthielten mit durchschnittlich je 20 Szenen deutlich weniger Raucherdarstellungen als die deutschen Produktionen (42 Szenen). Das IFT-Nord macht dafür unter anderem die in Hollywood sehr erfolgreiche »Smoke Free Movies«-Kampagne verantwortlich.
FSME auf dem Vormarsch
dpa / In Deutschland ist die Zahl der von Zecken übertragenen Hirnhautentzündungen deutlich gestiegen. Dem Robert-Koch-Institut zufolge wurden 2011 bundesweit 423 Fälle von FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) gemeldet. Das waren 63 Prozent mehr als 2010, als 260 FSME-Erkrankungen gezählt wurden. Nach wie vor besteht das Risiko für eine Ansteckung besonders in Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen und Thüringen. »Die insgesamt langsame Zunahme der FSME-Risikogebiete in den letzten Jahren fand fast ausschließlich in den süddeutschen Arealen statt«, heißt es im »Epidemiologischen Bulletin«. Wahrscheinlich sei das Virus jedoch auch in den östlichen Bundesländern, wo es in den 1960er- bis 1980er-Jahren verbreitet war, noch latent vorhanden. /