Neuer Impfstoffkandidat getestet |
08.05.2018 16:46 Uhr |
Von Christina Hohmann-Jeddi / Ein neuer Impfstoffkandidat gegen den Erreger der Malaria tropica, Plasmodium falciparum, hat sich in einer Phase-I-Studie als gut verträglich und sicher erwiesen. Das meldet das Universitätsklinikum Heidelberg. Die Vakzine SumayaVac1 des Heidelberger Unternehmens Sumaya Biotech rief bei allen Probanden die Bildung von funktionalen Antikörpern hervor.
In der doppelblinden, placebokontrollierten Studie erhielten 32 gesunde Probanden drei Impfungen in unterschiedlichen Dosierungen im Abstand von 28 Tagen. Kein Proband habe über schwerwiegende Nebenwirkungen geklagt, berichtet das Forscherteam um Professor Dr. Walter E. Haefeli.
Ein neuer Impfstoff richtet sich gegen die Blutstadien des Malaria-Erregers.
Foto: Shutterstock/Numstocker
Alle Studienteilnehmer bildeten Antikörper, die, wenn sie isoliert und Mäusen verabreicht wurden, die Blutstadien von Plasmodium falciparum abtöteten. Die Ergebnisse der Studie wurden bislang noch nicht in einem Fachjournal publiziert.
Der Malaria-Erreger macht in den zwei Wirten Mensch und Stechmücke einen komplexen Lebenszyklus mit verschiedenen Stadien durch. Eines dieser Stadien sind die Merozoiten, die im menschlichen Blut Erythrozyten befallen und sich in diesen vermehren. SumayaVac1 enthält als Antigen das Merozoiten-Oberflächenprotein 1 (MSP1), das sich auf der Zelloberfläche der Merozoiten befindet. Von MSP1 wird vermutet, dass es für den Eintritt der Merozoiten in die Blutzellen benötigt wird. Es gilt daher schon seit Längerem als wichtiges Target für die Entwicklung von Impfstoffen gegen die Blutstadien des Malaria-Erregers, die für die Krankheitssymptome verantwortlich sind.
Die Forscher empfinden ihre Ergebnisse als ermutigend und planen weitere klinische Studien unter anderem in Tansania, wo Malaria endemisch ist. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation leben 3,4 Milliarden Menschen in Regionen mit Malaria-Risiko. Allein im Jahr 2016 wurden 216 Millionen klinische Fälle von Malaria registriert und etwa 500 000 Todesfälle, die meisten davon bei Kindern unter fünf Jahren. /