Pharmazeutische Zeitung online
Montelukast

Asthma mit Tabletten gut im Griff

10.05.2011  12:43 Uhr

Von Annette Mende / Leukotrien-Rezeptorantagonisten wie Montelukast sind zur Asthma-Kontrolle gleich gut geeignet wie inhalative Cortico­steroide. Das liegt vermutlich daran, dass sie oral einzunehmen sind, was die Compliance verbessert.

Die Basistherapie mit Leukotrien-Antagonisten hat im Alltag Erfolge, die denen unter inhalativen Steroiden vergleichbar sind. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler um Professor Dr. David Price von der Universität im schottischen Aberdeen aufgrund einer »praxisnahen« Multicenterstudie (doi: 10.1056/NEJMoa101 0846). Ein weiteres Resultat der im »New England Journal of Medicine« veröffentlichten Studie: Als Add-on zur Basisbehandlung mit Steroiden sind Leukotrien-Antagonisten gleichwertig mit lang wirksamen Beta-2-Agonisten (LABA).

Mit ihrer Studie wollten die Forscher ein Manko der meisten anderen Untersuchungen zur Asthma-Kontrolle ausgleichen. In den sonst üblichen randomisierten Studien werde die Therapie der Atemwegserkrankung nämlich nicht unter Praxisbedingungen getestet, sondern unter Idealbedingungen und an ausgewählten Patientenkollektiven, meinten sie. Um diesen Fehler zu vermeiden, ließen die Wissenschaftler die teilnehmenden Asthma-Patienten während der Studie in der Obhut ihrer angestammten Hausärzte. Anders als sonst üblich, wählten sie als Maßstab des Therapie-Erfolgs nicht die Verbesserung des FEV1-Wertes oder die Häufigkeit der Anwendung von Notfallsprays, sondern die Lebensqualität der Patienten. Diese wurde anhand von zwei Fragebögen, dem »Mini Asthma Quality of Life Questionnaire« und dem »Asthma Control Questionnaire« bewertet. Ebenso registriert wurde die Häufigkeit von Exazerbationen, die sich unter Leukotrien-Antagonisten und den Vergleichstherapien etwa gleich häufig ereigneten.

 

Überraschende Ergebnisse

 

Die Ergebnisse überraschen, da sie sich nicht mit den Empfehlungen der Asthma-Leitlinien decken. Dort werden Leukotrien-Antagonisten nur in begründeten Fällen als Alternative zur Basistherapie mit inhalativen Corticosteroiden aufgeführt. Auch als Zusatz zur Basisbehandlung mit Steroiden werden sie nur ausnahmsweise em­pfohlen, erste Wahl sind hier LABA. Dass sie in der vorliegenden Studie so gut abschnitten, liegt wahrscheinlich daran, dass die Compliance bei den oral einzunehmenden Leukotrien-Antagonisten besser war als bei den inhalativen Arzneimitteln. Das vermuten zumindest die Autoren. In einer Pressemitteilung der Universität Aberdeen schreibt Price: »Bei den Patienten, die Leukotrien-Antagonisten erhielten, war die Therapietreue um 60 Prozent besser als bei denen, die inhalative Therapien erhielten.« Einmal täglich eine Tablette einzunehmen, sei eben einfacher als sich ständig um die richtige Inhalationstechnik Sorgen machen zu müssen. / 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
Asthma

Mehr von Avoxa