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30.04.2012  18:39 Uhr

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Celesio drückt Haniel-Gewinn

 

dpa / Der Mischkonzern Haniel hat vor allem wegen des schwächeren Abschneidens seiner Tochter Celesio seinen Gewinn im vergangenen Jahr halbiert. Nach Steuern sank das Ergebnis von 454 auf 236 Millionen Euro, teilte Haniel am Montag mit. Auch operativ verdiente Haniel mit 330 Millionen Euro nur noch halb soviel wie im Vorjahr. Der Pharmahändler Celesio leidet unter den Sparmaßnahmen im Gesundheitssektor und wird derzeit umgebaut. Wichtigste Beteiligung im Haniel-Konzern ist die an Metro. Auch der Düsseldorfer Händler hatte 2011 ein schwieriges Jahr und mit Umsatz- und Gewinnrückgängen zu kämpfen. Allerdings spülte der Verkauf von Metro-Immobilien dem Großaktionär Geld in die Kasse. Zu Haniel gehört zudem der Rohstoffrecycler ELG, der unter dem Wettbewerb leidet und wegen Wertberichtigungen weniger Ergebnis beisteuerte. Der Büroausstatter Takkt und der Waschraumhygiene-Spezialist CWSboco konnten beim Ergebnis zulegen. 2012 wird laut Haniel ein weiteres herausforderndes Jahr. Im Jahr darauf sei wieder mit Wachstum zu rechnen. Bei Haniel wird in Kürze der Lufthansa-Manager Stephan Gemkow das Ruder übernehmen. Er löst Jürgen Kluge ab, der nach einem spektakulären Machtkampf bei der Metro mit dem ehemaligen Metro-Chef Eckhard Cordes im vergangenen Jahr seinen vorzeitigen Rückzug aus dem Amt angekündigt hatte.

 

NRW: Null-Retax wird Ausnahme

 

PZ / Über Monate haben vor allem nordrhein-westfälische Betriebskrankenkassen Apotheker mit Retaxierungen auf null terrorisiert. Dieses Vorgehen dürfte jetzt der Vergangenheit angehören. Die Apothekerverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe haben mit den Primärkassen in Nordrhein-Westfalen (NRW) vereinbart, dass solche drakonischen Strafen in Zukunft nur noch in Ausnahmefällen vorkommen. Die neu verhandelte Passage im Arzneilieferungsvertrag in NRW sieht vor, dass bei Retaxationen der tatsächlich entstandene Schaden die Basis für die Strafbemessung ist. Bis zu der Vereinbarung war es allerdings ein langer Weg. Nach mehreren Verhandlungsrunden zwischen den Apothekerverbänden und den Verbänden der Primärkassen gab es schließlich den Durchbruch. Der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, ist über die gefundene Regelung zufrieden: »Es ist gut, dass dieser Vertrag nun das wieder klarstellt, was bis zum Herbst des vergangenen Jahres üblich war. Die Apotheker können sich nun wieder ganz der Versorgung ihrer Schmerzpatienten widmen, ohne Angst davor haben zu müssen, in eine Retax-Falle zu geraten.« Die Regelung soll rückwirkend zum 1. März 2012 in Kraft treten. Die weiter zurückliegenden Retaxierungen vor allem der drei Betriebskrankenkassen Novitas, Vor Ort und Hoesch werden von dieser Vereinbarung allerdings nicht abgedeckt. Über diese Fälle wollen die beiden Apothekerverbände mit dem Verband der Kassen eine se­parate Vereinbarung abschließen.

 

Kaum Wachstum bei Biopharmazeutika

 

PZ / Der Umsatz mit biopharmazeutischen Arzneimitteln in Deutschland lag im Jahr 2011 bei gut 5,4 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr stieg er damit nur minimal um 0,5 Prozent an. Das geht aus einer Studie hervor, die der VFA bio, die Interessengruppe Biotechnologie im Verband forschender Arzneimittelhersteller (VFA), bei der Unternehmensberatung Boston Consulting Group in Auftrag gegeben hat. »Damit war Deutschland 2011 für Biopharmazeutika kein Wachstumsmarkt mehr«, kommentierte Dr. Frank Mathias, Vorsitzender von VFA bio, das Ergebnis. Die Ursache dafür sieht er in »politischen Markteingriffen«. Von den großen Indikationen konnten 2011 bei den Biopharmazeutika lediglich die Mittel gegen immunologische Erkrankungen den Umsatz steigern, in anderen Anwendungsgebieten wie Onkologie und Stoffwechselerkrankungen entwickelte sich der Umsatz rückläufig. Allerdings fällt die Gesamtbilanz der Branche nicht so negativ aus wie die des Gesamt-Arzneimittelmarkts, dessen Umsatz im Vorjahresvergleich um 3 Prozent schrumpfte. Da die Kosten für die Arzneimittelentwicklung sich stetig erhöhten, öffne sich für die Firmen die Schere zwischen Ausgaben einerseits und Einnahmemöglichkeiten andererseits immer mehr, so Mathias. Dennoch sank die Zahl der Beschäftigten im vergangenen Jahr nicht, sondern stieg sogar leicht um 0,6 Prozent auf mehr als 35 500. »Ich befürchte jedoch, dass es weder bei den Investitionen noch bei der Beschäftigung beim jetzigen Niveau bleiben wird«, sagte Mathias.

 

Bayer mit Rekordumsatz

 

dpa / Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat nach einem unerwartet starken Jahresstart die Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt. Von Januar bis März legte der Umsatz um 6,8 Prozent auf den Rekordwert von 10,1 Milliarden Euro zu, wie der Dax-Konzern vergangene Woche in Leverkusen mitteilte. Der Gewinn schnellte auch wegen deutlich geringerer Sonderlasten um 53,5 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro in die Höhe. »Zu der erfreulichen Umsatzsteigerung haben alle drei Teilkonzerne beigetragen, insbesondere CropScience mit einem starken Saisonauftakt«, sagte Konzernchef Marijn Dekkers. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen sowie vor Sonderposten erhöhte sich um 9,4 Prozent auf gut 2,4 Milliarden Euro. Die Kennzahlen lagen über den Erwartungen der von der auf Wirtschaftsnachrichten spezialisierten Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Analysten. Für das laufende Jahr rechnet Bayer weiterhin mit einer leichten Verbesserung beim operativen Ergebnis, der Umsatz dürfte sich um rund drei Prozent auf etwa 37 Milliarden Euro erhöhen.

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