Immer mehr alte Ärzte |
16.04.2014 09:30 Uhr |
dpa / Deutsche Ärzte warnen vor einer Überalterung ihres Berufsstands. Die Bundesärztekammer (BÄK) hat dazu am Montag eine Statistik veröffentlicht, wonach es 2013 zwar insgesamt rund 357 200 berufstätige Ärzte in Deutschland gab – ein Rekordhoch.
Allerdings sei das Durchschnittsalter niedergelassener Mediziner im vergangenen Jahr auch von 52,8 auf 53,1 Jahre gestiegen. Ebenso nahm der Anteil der Ärzte, die sich im Ruhestand befinden oder trotz ihrer Ausbildung in anderen Berufen arbeiten, um 3000 Personen zu. Zudem arbeiteten immer mehr Mediziner in Teilzeit, so die BÄK.
»Der Ärztemangel und der Mangel an Arztstunden sind keine Prognose mehr, sondern in vielen Regionen Deutschlands längst Realität«, erklärte dazu Kammerpräsident Frank Ulrich Montgomery. Betrachte man die derzeitige Altersstruktur der Ärzte, sei klar, dass sich dieser Mangel in den kommenden Jahren noch verschärfen werde.
Aus Sicht der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) stellt sich die Situation etwas anders dar. »Die routinierte Klage der Ärztevertreter darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir immer mehr niedergelassene Ärzte haben, die so viel verdienen wie noch nie«, sagte Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbands. Das durchschnittliche Brutto-Honorar der niedergelassenen Ärzte sei nach Abzug der Praxiskosten auf 166 000 Euro gestiegen, so Lanz. Insgesamt gebe es bundesweit keinen Mangel, sondern ein Überangebot an Ärzten. Das Problem sei, dass sich für manche Regionen kein Hausarzt finden lasse. Jungen Ärzten müsse deshalb der Weg aufs Land erleichtert werden, forderte Lanz. /
Professor Dr. Theo Dingermann
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