Mit den richtigen Kennzahlen |
12.04.2017 09:50 Uhr |
Aus der Fülle an Kennzahlen sollte sich ein Apothekenleiter die Schlüsselwerte heraussuchen, die für das Erreichen der eigenen Ziele entscheidend sind. Diesen Rat gab der Diplom-Ökonom Guido Michels (Foto) von der Treuhand Hannover beim PZ-Management-Kongress in Palma de Mallorca.
Entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens ist demnach, dass es eine klare Position herausarbeitet und sich Ziele setzt. Mit den richtigen Kennzahlen lässt sich dann kontrollieren, inwieweit man sich seinen Zielen annähert.
Guido Michels
Kennzahlen an sich seien nicht aussagekräftig, sagte Michels. Sie müssten immer in einem bestimmten Kontext stehen und brauchten daher eine Referenz. Daten zum Branchendurchschnitt seien hier nur begrenzt geeignet, so Michels. Hilfreicher für die eigene Weiterentwicklung sind demnach Referenzwerte aus Apotheken mit ähnlichen Voraussetzungen wie die eigene.
Als wichtige Faktoren nannte Michels hier die Lage, die Umsatzgröße und den Handverkaufsanteil. So weisen beispielsweise manche Betriebe einen HV-Anteil von 40 bis 50 Prozent auf, während der Durchschnitt bei 26 Prozent liegt. »Viel Handverkauf bedeutet ein Standort mit viel Frequenz, dementsprechend hoch sind in der Regel die Miet- und Personalkosten.« In diesen Betrieben habe das Kostenbewusstsein eine andere Bedeutung als in anderen Apotheken. Entsprechende Referenzdaten gebe es beispielsweise von Rechenzentren und Steuer- oder Wirtschaftsberatern.
Der Fokus sollte nicht zu eng gelegt werden, sondern ein ganzheitliches Konzept mit Kennzahlen aus den vier Bereichen Finanzen, Kunden, Prozesse und Lernen/Entwicklung erarbeitet werden. Damit könne man unterschiedliche Faktoren, zum Beispiel Betriebsergebnis, Liquidität, aber auch Kundenzufriedenheit, Kundenzahl, Umsatz pro Kunde, Effizienz einzelner Prozesse im Betrieb sowie Mitarbeiterzufriedenheit und Fortbildungen, im Team im Blick behalten.