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Abrechnungsbetrug

DAK holt 1,3 Millionen zurück

08.04.2015  10:25 Uhr

Von Stephanie Schersch / Ermittler der DAK Gesundheit haben 2014 insgesamt 1,3 Millionen Euro zurückgeholt, die durch Abrechnungsbetrug verlorengegangen waren. In rund 1000 Fällen sei man gegen manipulierte Rechnungen und gefälschte Rezepte vorgegangen, gab die Krankenkasse vergangene Woche bekannt.

Schwerpunkt der Strafverfolgung war demnach mit 41 Prozent der Fälle erneut der Heilmittelbereich. Häufig gingen die Ermittler zudem gegen Manipulationen in der Pflege (17 Prozent) sowie bei Ärzten (12 Prozent) vor. Auch bei der Höhe der Rückforderungen liegen die Heilmittel auf Platz eins: 392 000 Euro konnte die Kasse demnach etwa aufgrund manipulierter Rechnungen über Krankengymnastik oder Physiotherapie zurückholen.

Im Bereich Arzneimittel und Verbandstoffe forderte die DAK Gesundheit 247 000 Euro zurück, in der Pflege waren es 211 000 Euro. Rückzahlungen gab es zudem bei den Ärzten (120 000 Euro) sowie in den Bereichen Hilfsmittel (96 000 Euro), Zahnärzte (65 000 Euro) und Krankentransporte (35 000 Euro).

 

In allen Fällen habe es sich um vorsätzlichen Abrechnungsbetrug oder um Rückforderungen aufgrund vertragswidrigen Verhaltens gehandelt, hieß es. Rückzahlungen aus der routinemäßigen Abrechnungsprüfung seien in der Statistik nicht enthalten.

 

Mit 1,3 Millionen Euro liegt die Summe der zurückgeforderten Ausgaben leicht unter dem Vorjahreswert (2013: 1,6 Millionen Euro). »Abrechnungsbetrug ist kein Massenphänomen im Gesundheitswesen«, sagte der Leiter der DAK-Ermittlungsgruppe, Volker zur Heide. Doch auch einzelne Fälle rückten manchmal ganze Leistungsbereiche in ein schlechtes Licht.

 

Derzeit geht die Krankenkassen knapp 1700 Hinweisen auf gefälschte Abrechnungen nach. Die Betrugsbekämpfung wird nach Einschätzung der DAK Gesundheit dabei immer schwieriger. Sie lobte daher die Pläne der Bundesregierung, für Korruption im Gesundheitswesen einen eigenen Straftatbestand zu schaffen. /

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