4000 Unterschriften pro Wahlkreis |
29.03.2017 09:37 Uhr |
Von Daniel Rücker / Weit mehr als eine Million Unterschriften haben die Apotheker in Deutschland von Dezember vergangenen Jahres bis Ende Februar in ihren Betrieben für die Apotheke vor Ort gesammelt. Das teilte die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände mit. Besonders aktiv waren demnach die Apotheker aus dem Norden und dem Süden.
Bei der bundesweiten Aktion der ABDA kamen insgesamt 1,2 Millionen Unterschriften zusammen. Dabei sammelten die bayerischen Apotheker und deren Kollegen aus Mecklenburg-Vorpommern gemessen an der Einwohnerzahl der beiden Bundesländer die meisten Unterschriften.
Niedrige Bevölkerungsdichte
Geschätze Vor-Ort-Apotheke: Vor allem in Bundesländern mit niedriger Bevölkerungsdichte machten sich Kunden für die Apotheke stark.
Foto: imago/imagebroker/Bahnmueller
Es dürfte kein Zufall sein, dass sich gerade in zwei Bundesländern mit einer vergleichsweise niedrigen Bevölkerungsdichte besonders viele Apothekenkunden für eine stabile flächendeckende Arzneimittelversorgung einsetzen. In Bayern sammelten die Apotheker 220 000 Unterschriften. In Mecklenburg Vorpommern waren es 55 000. Gemessen an der Einwohnerzahl der beiden Bundesländer sind dies Bestwerte.
Mit dem Ergebnis der Aktion können sich die Apotheker nun auch offensiv in den Bundestagswahlkampf einmischen. Laut ABDA entfallen auf jeden der 299 Bundestagswahlkreise durchschnittlich 4000 Unterschriften von Apothekenkunden, die für den Erhalt öffentlicher Apotheken kämpfen. An der Aktion waren 6000 Apotheken beteiligt.
»Klarer Handlungsauftrag«
Die ABDA sieht sich anhand dieser Zahlen in der Pflicht: »Das Votum der Bürger ist ein klarer Handlungsauftrag an die Politik, die Arzneimittelversorgung vor Ort zu stärken«, sagt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. »Die einzige Maßnahme, die funktioniert: Der Versandhandel mit Arzneimitteln muss auf rezeptfreie Medikamente begrenzt werden. Der Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministeriums sollte vom Bundestag zügig beraten und zeitnah verabschiedet werden.« /