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Die Grippewelle ist da

18.02.2015  09:54 Uhr

dpa / Die Grippewelle hat ganz Deutschland erreicht. Die Influenza-Aktivität sei nun in allen Teilen der Republik stark erhöht, heißt es im jüngsten Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI).

 

Bis zum 10. Februar habe es seit Beginn der diesjährigen Saison insgesamt fast 11 000 bestätigte Grippefälle in Deutschland gegeben, die meisten davon im Osten und Süden. Eine Woche zuvor waren es noch rund 6400 gewesen. Insgesamt sei die Aktivität der akuten Atemwegs­erkrankungen bundesweit in der sechsten Kalenderwoche im Vergleich zur Vorwoche deutlich gestiegen. Im Nationalen Referenzzentrum für Influenza wurden in 75 Prozent von 227 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert. In 132 der Proben (58 Prozent) fanden sich Influenzaviren, in 25 (11 Prozent) wiesen die Forscher Respiratorische-Synzytial-Viren nach und in 16 Proben (7 Prozent) waren Rhinoviren anwesend. Von den Influenzaviren war am häufigsten der Subtyp Influenza-A (H3N2) vertreten (75 Prozent).

 

Gegen diesen bislang dominierenden Subtyp weist die saisonale Impfung vermutlich eine verminderte Schutzwirkung auf. Zwar enthält der Grippeimpfstoff eine Komponente gegen H3N2. Aber dieser Stamm hat sich seit der Empfehlung für die Impfstoffzusammensetzung, die bereits im Frühjahr 2014 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegt wurde, wieder verändert. Das im Vakzin enthaltene Antigen stimmt nun nicht mehr mit dem Oberflächenprotein des Erregers überein. Die WHO hatte bereits im Januar bestätigt, dass sich Unterschiede zwischen Impfstoff und Erreger des Subtyps andeuteten. Dies belegten auch Daten aus den USA, Kanada und Großbritannien. /

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