Ärzte erfassen Medikationsfehler systematisch |
18.02.2015 09:54 Uhr |
Von Ev Tebroke / Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) will Ansätze zur Vermeidung von Medikationsfehlern entwickeln. Seit Jahresbeginn führt sie dazu nach eigenen Angaben ein Projekt zur systematischen Erfassung und Bewertung von Medikationsfehlern durch.
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten Vorhabens sind Ärzte aufgerufen, Medikationsfehler und daraus resultierende unerwünschte Wirkungen zusätzlich innerhalb des bereits existierenden sogenannten Spontanmeldesystems zu berichten.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind weltweit rund 10 Prozent aller Krankenhausaufnahmen auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen zurückzuführen. Wie die AkdÄ mitteilte, beruhen in Deutschland mehr als 3 Prozent der stationären Aufnahmen in internistische Abteilungen auf solchen Nebenwirkungen. Dabei beruft sich die Kommission auf Daten aus dem Netzwerk der regionalen Pharmakovigilanzzentren. Insgesamt seien dabei 0,6 Prozent der Aufnahmen auf vermeidbare Ereignisse zurückzuführen, hieß es.
Wie die AkdÄ mitteilte, hat auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ein entsprechendes Forschungsprojekt gestartet. Dabei sollen prospektiv in drei deutschen Krankenhausnotaufnahmen Medikationsfehler erfasst und so unter anderem auch Erkenntnisse zur Häufigkeit von Medikationsfehlern gewonnen werden. Beide Projekte sind Bestandteil des vom BMG initiierten Aktionsplans zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland. /