Pharmazeutische Zeitung online

Karriere mit Kind kommt voran

07.02.2017  10:55 Uhr

Von Daniela Hüttemann / Mittlerweile streben mehr Wissenschaftlerinnen mit Kind eine Karriere an der Hochschule an oder umgekehrt: Sie bekommen Kinder trotz bislang schwieriger Bedingungen an vielen Universitäten und Forschungszentren. Das zeigt eine neue Untersuchung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW).

 

»Mit der Geburt des ersten Kindes entschieden sich Akademikerinnen früher häufig dafür, ihre Karriere an der Hochschule zu beenden und in einer anderen Branche eine neue Stelle zu suchen«, erläutert Professor Dr. Monika Jungbauer-Gans, wissenschaftliche Geschäftsführerin des DZHW. 

Zwar hat sich einiges zum Guten verändert: So wird Gleichstellung mehr gefördert, die Kinderbetreuung hat sich verbessert und mehr Väter sind bereit, Erziehungsverantwortung zu übernehmen. Vor allem aber vertraut die neue Generation von Wissenschaftlerinnen auf ihre eigenen Fähigkeiten.

 

Und trotzdem: »Das hohe Stressniveau, dem junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgesetzt sind, reduziert besonders bei promovierten Frauen den Wunsch nach einer Karriere in der Wissenschaft«, berichtet das DZHW. Grund hierfür seien zum Beispiel die erwarteten zeitintensiven Publikationen in hochrangigen Journalen. Bei der Entscheidung für oder gegen eine Unikarriere spielen auch die Arbeitszeiten, Beschäftigungsorte sowie eine verlässliche und langfristige Perspektive eine wichtige Rolle. Und da sieht die Realität mit vielen befristeten Verträgen derzeit immer noch nicht rosig aus.

 

Wie Paarinterviews zeigten, ist eine wissenschaftliche Karriere meist nur mit starker Rückendeckung des Partners möglich. Akademikerpaare seien in sehr hohem Maße auf zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder angewiesen, so eine Beobachtung des Reports. /

Mehr von Avoxa