Metformin könnte Lungenkrebsrisiko von Diabetikern beeinflussen |
04.02.2015 09:41 Uhr |
Von Sven Siebenand / Typ-2-Diabetiker, die nicht rauchen, scheinen durch die Einnahme von Metformin deutlich seltener an Lungenkrebs zu erkranken.
Das legen die Ergebnisse einer jetzt in »Cancer Prevention Research« veröffentlichten Kohortenstudie von Lori Sakoda vom wissenschaftlichen Institut des Krankenversicherers Kaiser Permanente in Oakland nahe (DOI: 10.1158/1940-6207.CAPR-14-0291). Der Einsatz von Metformin führte allerdings nicht dazu, dass das Lungenkrebsrisiko von Zuckerkranken generell gesenkt war.
Foto: Fotolia/2happy
In der retrospektiven Studie, für die Daten von mehr als 47 000 Typ-2-Diabetikern ausgewertet wurden, war das Krebsrisiko bei Nichtrauchern um 43 Prozent reduziert, wenn sie Metformin einnahmen. Betrachtet man in dieser Subpopulation diejenigen, die das Biguanid mindestens fünf Jahre lang eingenommen hatten, so war das Krebsrisiko sogar um 52 Prozent, allerdings nicht statistisch signifikant, erniedrigt.
Ebenfalls nicht statistisch signifikant war ein weiteres Ergebnis: Rauchende Diabetiker hatten unter Metformin ein tendenziell höheres Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Ob Metformin vor Krebs schützt oder unter Umständen vielleicht das Gegenteil bewirkt, lässt sich aus dieser Untersuchung nicht sicher beantworten. Dazu braucht es größere prospektive Studien. In Anbetracht ihrer Untersuchungsergebnisse hält Sakoda es aber für möglich, dass der Einfluss von Metformin auf das Krebsrisiko auch vom Raucherstatus abhängt. /