Als Hiwi in der Pharmazie |
12.01.2015 17:06 Uhr |
Von Sascha Manier / Um sich das Studium zu finanzieren, müssen viele Studenten nebenbei arbeiten. Einige ergattern eine Stelle als studentische Hilfskraft an der Uni. Die sogenannten Hiwis arbeiten in den Arbeitskreisen mit und können somit schon vorab Erfahrung in der Forschung sammeln. Daneben gibt es auch Chancen, außerhalb des Labors als Hiwi Geld zu verdienen.
Die eigentliche Arbeit eines Hiwis kann sehr unterschiedlich sein. Hauptsächlich hängt es von dem Fachbereich der Arbeitskreise ab, in denen man arbeitet. In der Pharmazeutischen Chemie werden Hiwis beispielsweise in der Synthese und Aufreinigung von neuen Stoffen eingesetzt. In der Pharmazeutischen Biologie bieten sich zum Beispiel Gelelektrophoresen und Western Blots an. Aber auch in der Präparation von Organen in der Biopharmazie und in der Vorbereitung von Praktika können Studenten eingesetzt werden.
Eine Möglichkeit im Studium nebenbei Geld zu verdienen, sind sogenannte Hiwi-Jobs an der Uni.
Foto: Fotolia/ginae014
Nach einer kurzen Phase des Einarbeitens arbeiten die Studenten meist selbstständig weiter und unterstützen somit die Forschung. Dieser Meinung ist auch Dr. Stefan Boettcher von der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Hiwis würden hier vollständig in die Forschung miteinbezogen. Dabei würden sie die Forschung stark unterstützen und seien eine große Hilfe. Neben der Forschung würden Hiwis aber auch die Praktika des Arbeitskreises vorbereiten und somit die Doktoranden entlasten.
Einen großen Vorteil von Hiwis sieht Boettcher vor allem darin, dass man sich schon früh gegenseitig kennenlernt. Studenten könnten sehen, ob die Forschung an der Uni ihnen liegt und die Doktoranden hätten eine Möglichkeit, mit möglichen Kollegen Kontakt zu knüpfen. Daneben biete eine Hiwi- Stelle auch die Möglichkeit, die Inhalte des Studiums zu vertiefen, da Studenten ihr in der Vorlesung erworbenes Wissen in der Forschung umsetzen können. Ähnliche Ansichten vertritt Professor Dr. Marc Schneider von der Philipps-Universität Marburg. Obwohl er prinzipiell sehr positiv gegenüber studentischen Hilfskräften eingestellt ist, sieht er jedoch Probleme, wenn im Laufe des Forschungsprojekts zu viele grundlegende Entscheidungen getroffen werden müssen. Lassen sich Projekte nicht mit routinierter Arbeit erledigen, kann es schwer sein, geeignete Beschäftigungen zu finden. Trotzdem gebe es auch außerhalb der Forschung für Studenten Möglichkeiten, in einem Arbeitskreis zu arbeiten.
Hiwis außerhalb des Labors
Anders sieht es dagegen an der Freien Universität Berlin aus. Hier gibt es kaum Studenten, die außerhalb von Pflichtveranstaltungen im Labor arbeiten. Dafür gibt es allerdings einen Studenten, der die Aufgaben des Studienkoordinators übernimmt. Raffael Oidtmann, derzeit im achten Semester im Fachbereich Pharmazie immatrikuliert, ist Studienberater für den Fachbereich Pharmazie. Er berät vor allem Studieninteressierte, Studienanfänger und Pharmazeuten im Praktikum und versucht, Lösungen für bestehende Probleme zu finden. Daneben ist er Ansprechpartner für Dozenten und sitzt mit engagierten Kommilitonen in verschiedenen Gremien der Hochschulpolitik.
Auch für Tutorien werden Hiwis eingesetzt. Diese Nachhilfeveranstaltungen sollen Studenten helfen, besser mit der großen Fülle an Lernstoff im Semester zurecht zu kommen. Speziell behandelt ein Tutorium Übungen oder zusätzliche Vorträge zu einer Vorlesungsveranstaltung. Hiwis, meist eines höheren Fachsemesters, leiten hierbei diese Tutorien, bereiten Vorträge vor, setzten eigene Übungen auf und besprechen sie dann mit den Teilnehmern. Durch dieses intensive Vorbereiten des Stoffes bietet sich damit auch den Tutoren die Möglichkeit, schon behandelten Stoff zu wiederholen und somit für das nächste Staatsexamen präsent zu haben.
Hiwi-Verträge werden meist über vier bis 19 Wochenstunden abgeschlossen. Dabei wird auch darauf geachtet, dass die Beschäftigung nur als geringfügige Beschäftigung nach § 8 Abs. 1 Nr. 1 SGB IV gilt, weswegen das monatliche Einkommen die 450-Euro-Grenze nicht überschreiten darf. Die genaue Vergütung schwankt zwischen den Bundesländern. /