Pharmazeutischer Rat im Deutschen Haus |
19.01.2010 17:03 Uhr |
Von Sven Siebenand / In wenigen Wochen starten die Olympischen Winterspiele in Vancouver, kurz darauf die Paralympischen Spiele. Die deutschen Apotheker sind Co-Partner der deutschen Olympiamannschaft und nationaler Förderer des Deutschen Behindertensportverbandes und werden im Deutschen Haus vertreten sein.
Das Deutsche Haus ist der nationale Treffpunkt bei Olympischen Spielen, an dem der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) seine Gäste aus Sport, Politik und Wirtschaft empfängt. In Vancouver wird sich das Haus mitten in der Stadt in der Simon Fraser University befinden, eine kleinere Dependance wird es in den Bergen in Whistler geben, wo zum Beispiel die Skirennen stattfinden.
Die Aussichtsplattform Vancouver Lookout befindet sich in 130 Metern Höhe auf dem Dach des Bürokomplexes Harbour Centre. Unterhalb davon befindet sich während der Olympischen Spiele das Deutsche Haus.
Foto: Vancouver Lookout
Das Deutsche Haus ist sehr wichtig. Es ist zum einen Gasthaus des deutschen Sports, zum anderen Wohnzimmer der Athleten, so Dr. Michael Vesper, DOSB-Generaldirektor, bei einem Pressegespräch in München. Das sogenannte »German Fan Fest« am Deutschen Haus solle insgesamt 30 000 Besucher anlocken.
Der Geschäftsführer der Deutschen Sport-Marketing, Axel Achten, informierte die Medienvertreter, dass die deutschen Apotheker erstmals eine Art Apotheke im Deutschen Haus in Vancouver betreiben werden. Hier können sich die Gäste bei kleinen Wehwehchen versorgen lassen und Rat einholen, so Achten. Kooperationspartner ist die Nationale Anti Doping Agentur (NADA). Mit Apothekerin Dr. Kerstin Neumann von der NADA (siehe dazu NADA: Apothekerin im Anti-Dopingkampf, PZ 51/2009) wird damit jederzeit auch eine kompetente Ansprechpartnerin bei Fragen rund um das Thema Doping zur Stelle sein.
Mehr Dopingkontrollen geplant
Apropos Doping: Mit Verweis auf diese Problematik sagte Vesper, dass er sich in Vancouver möglichst viele, vor allem aber saubere Erfolge wünschte. Die Grundlagen dafür sind geschaffen. Erst kürzlich verkündete das Internationale Olympische Komitee (IOC), dass die Zahl der Dopingkontrollen in Vancouver deutlich erhöht wird. Im Vergleich zu den Spielen in Turin 2006 wird der Umfang der Tests um knapp 70 Prozent auf rund 2000 Kontrollen erhöht: 1600 auf Urin und 400 auf Blut. Für die Paralympics sind weitere 425 Probenahmen geplant. Ferner werden die Proben acht Jahre lang aufbewahrt, um sie nachträglich mit neuen Verfahren auf Dopingmittel untersuchen zu können. Kanada lässt sich den Anti-Doping-Kampf einiges kosten. Allein der Bau eines neuen Analyselabors erforderte rund elf Millionen Euro. »Von Anfang an ist es unser Ziel gewesen, Gastgeber von dopingfreien Spielen zu sein«, sagte Cathy Allinger, Vizepräsidentin des Organisationskomitees VANOC. Die Blut- und Urin-Analysen sollen auch in schwierigen Fällen nach spätestens 72 Stunden vorliegen, in der Regel schon nach 48 Stunden. Die NADA glaubt, dass deutsche Sportler vor Vancouver kaum Schlupflöcher im Kontrollnetz finden werden. »Wir haben eine Dichte der Tests, die nicht mehr zu steigern ist«, erklärte NADA-Vorstandsvorsitzender Armin Baumert.
Premiere bei den Paralympics
Während der Paralympics vom 13. bis 20. März empfängt erstmals auch der Deutsche Behindertensportverband (DBS) seine Gäste im Deutschen Haus in Whistler. DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher sieht in der Einrichtung auch die gestiegene gesellschaftliche Wertschätzung für den Behindertensport und seine Athleten dokumentiert. Auch hier werden die deutschen Apotheker einen Beitrag leisten. So ist im Deutschen Haus zum Beispiel ein Themenabend der Deutschen Apotheken geplant.
Unter dem Motto »Die Winterspiele sind eröffnet« läuft derzeit eine große Kampagne der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Ob DIN-A2-Kampagnenplakat, Logo-Aufkleber für die Tür oder Kundenflyer: Umfangreiche Materialien stehen Apothekern zur Verfügung. Nähere Informationen dazu erteilen die Landesorganisationen vor Ort. In den kommenden Wochen wird ein Kinospot der Apotheken die Besucher auf die olympischen und paralympischen Winterspiele einstimmen. Zu sehen ist der etwa 30-sekündige Film auch auf Youtube unter www.youtube.com/watch?v=fuIhN6z1AH0. Der Film wurde bereits mehr als 5000-mal angeklickt und kommt ganz offensichtlich gut an. »Klasse Spot. Der Typ auf der Rutsche ist mega.« »Einfach super lustig. Toll, was die deutschen Apotheken hier wieder leisten.« So lautet die Mehrzahl der Kommentare zum Spot auf der Website von Youtube. /