Anidulafungin|Ecalta®|21|2007 |
Pfizer Pharma
Pulver zur Herstellung eines Konzentrats zur Herstellung einer Infusionslösung
Ecalta ist zugelassen zur Behandlung einer invasiven Candidiasis bei erwachsenen Patienten.
Anidulafungin ist ein halbsynthetisches Echinocandin, ein Lipopeptid, das aus einem Fermentationsprodukt von Aspergillus nidulans hergestellt wird. Es hemmt selektiv das in der Pilzzelle, nicht aber in der Säugetierzelle vorkommende Enzym 1,3-β-D-Glucansynthase. Daraus resultiert die Synthesehemmung von 1,3-β-D-Glucan, einem essenziellen Bestandteil der Pilzzellwand, was zum Absterben der Pilzzelle führt.
Die Anfangsdosis beträgt 200 mg Anidulafungin, ab dem zweiten Tag werden 100 mg täglich infundiert. Die Behandlung sollte nach dem letzten positiven Kulturergebnis des Pilzes im Blut des Patienten noch mindestens zwei Wochen fortgesetzt werden.
Nach Herstellung der Infusionslösung enthält das Präparat 24 Volumenprozent Ethanol, was 6 g in der Erhaltungsdosis von 100 mg beziehungsweise 12 g Ethanol in der Initialdosis von 200 mg entspricht. Dies muss berücksichtigt werden, wenn Anidulafungin bei Hochrisikogruppen wie Lebergeschädigten angewendet wird.
In einer präklinischen Studie an Ratten wurde bei der Comedikation von Anidulafungin mit Anästhetika eine Zunahme infusionsbedingter Reaktionen beobachtet. Deren klinische Relevanz ist unbekannt, dennoch ist bei der Kombination Vorsicht geboten.
Im Gegensatz dazu ist es unwahrscheinlich, dass Anidulafungin klinisch relevante Auswirkungen auf den Metabolismus von Arzneimitteln hat, die über Cytochrom-P450-Isoenzyme abgebaut werden.
Die häufigsten Nebenwirkungen bei der Behandlung mit Anidulafungin sind Störungen der Blutgerinnung, Kopfschmerzen, gastrointestinale Störungen, Hautausschlag, Juckreiz, Hypokaliämie, Hitzewallungen sowie erhöhte Werte von verschiedenen Leberenzymen.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Anidulafungin wurde in einer randomisierten, doppelblinden Multicenterstudie der Phase III mit rund 250 Patienten untersucht. Diese erhielten entweder Anidulafungin oder Fluconazol. Beide Arzneistoffe wurden über 14 bis 42 Tagen gegeben. Das Ansprechen auf die Therapie wurde definiert als deutliche beziehungsweise vollständige Besserung der Symptome, sodass die antimykotische Behandlung nicht fortgeführt werden musste. In der Anidulafungin-Gruppe war dies bei 96 von 127 Probanden (76 Prozent) der Fall, unter Fluconazol bei 71 von 118 Patienten (60 Prozent).
Ecalta ist im Kühlschrank (2–8 °C) zu lagern.
Die rekonstituierte Lösung kann bei maximal 25 °C für bis zu 24 Stunden aufbewahrt werden.
Ecalta ist verschreibungspflichtig.
Anidulafungin
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Europäischer öffentlicher Beurteilungsbericht (EPAR) Ecalta®:
www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Summary_for_the_public/human/000788/WC500020674.pdf
Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels:
www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Product_Information/human/000788/WC500020673.pdf
Der Einsatz von Ecalta während der Schwangerschaft und Stillzeit wird nicht empfohlen.
Letzte Aktualisierung: 13.11.2015