Voriconazol|Vfend®|21|2002 |
Pfizer
50 mg Filmtabletten
200 mg Filmtabletten
40 mg/ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
200 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung
200 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Vfend ist zugelassen zur Behandlung von Erwachsenen und Kindern ab zwei Jahren mit Fluconazol-resistenter, schwerer invasiver Candida-Infektionen, mit Candidämie (sofern kein Neutropenie vorliegt) und mit Aspergillosen sowie Pilzinfektionen, die durch Scedosporium spp. und Fusarium spp. verursacht werden. Auch Itraconazol- und Amphotericin-B-restistente Aspergillen sprechen auf Voriconazol an.
Vfend sollte in erster Linie bei immunbeeinträchtigten Patienten mit progressiven, möglicherweise lebensbedrohlichen systemischen Mykosen eingesetzt werden. Die Tatsache, dass Voriconazol liquorgängig ist, macht es zu einem wertvollen Therapeutikum bei Mykosen insbesondere bei Aspergillosen im Zentralnervensystem.
Voriconazol gehört wie Fluconazol und Itraconazol zur Gruppe der Triazolantimykotika, die durch Hemmung eines pilzeigenen Cytochym-P450-Enzyms die Biosynthese des Ergosterols aus Lanosterol verhindern. Dadurch wird die Membranfunktion der Pilze erheblich beeinflusst und das Wachstum gehemmt (fungistatische Wirkung) oder die Zellen eliminiert (fungizide Wirkung).
Patienten ab 40 kg Körpergewicht erhalten initial zweimal täglich 400 mg Voriconazol. Unter 40 kg reduziert sich die Dosis auf zweimal 200 mg. Intravenös werden initial alle zwölf Stunden 6 mg pro kg Körpergewicht injiziert.
Die Erhaltungsdosis beträgt zweimal täglich 4 mg pro kg Körpergewicht intravenös beziehungsweise peroral zweimal 200 mg (ab 40 kg) oder zweimal 100 mg (unter 40 kg).
In-vitro-Studien zeigten, dass Voriconazol durch die CYP2C19, CYP2C9 und CYP3A4 metabolisiert wird. Dadurch ist mit Interaktionen mit Rifamycin, Carbamazepin, Phenobarbital, Cimetidin, Ranitidin, Makroliden, Terfenadin, Astemizol, Pimozid, Chinidin, Sirolimus, Ergot-Alkaloiden, Ciclosporin, Tacrolimus, Warfarin und anderen Antikoagulanzien, Sulfonylharnstoffen, Statinen, Benzodiazepinen, Vinca-Alkaloiden, Prednisolon, Digoxin, Mycophenolsäure, Phenytoin, Rifabutin, Omeprazol, Indinavir und anderen HIV-Protease-Hemmern sowie mit nicht nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmern zu rechnen.
Über weitere mögliche Wechselwirkungen und wie bei gleichzeitiger Gabe gegebenenfalls zu Verfahren ist, informiert eine ausführliche Aufstellung in der Fachinformation.
Das Nebenwirkungsprofil von Voriconazol entspricht dem von Fluconazol. Dazu kommen aber bei 30 Prozent der Behandelten Sehstörungen, die sich als veränderte Farbwahrnehmungen, unscharfes Sehen und Lichtscheu äußern. Diese Nebenwirkungen bessern sich allerdings im Laufe der Behandlung. Trotzdem sollten die Patienten unbedingt auf diese Nebenwirkungen hingewiesen werden.
Die gleichzeitige Gabe von Voriconazol mit verschiedenen anderen Wirkstoffen ist kontraindiziert. Diese sind:
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
In klinischen Studien wurde Voriconazol weltweit an über 2000 Patienten untersucht. Gegenüber Amphotericin B schnitt Voriconazol besser ab. In einer Studie registrierte man unter Voriconazol bei 53,5 Prozent der Patienten ein Therapieerfolg, bei Amphotericin B nur bei 21,8 Prozent. Die Überlebensrate lag bei Voriconazol nach 84 Behandlungstagen bei 70,8 Prozent gegenüber 57,9 Prozent in der Amphotericin B-Gruppe.
Bei der Lagerung von Vfend sind keine besonderen Bedingungen zu berücksichtigen.
Vfend ist verschreibungspflichtig.
Voriconazol
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Während der Schwangerschaft darf Vfend nur gegeben werden, wenn dies zwingend erforderlich ist. Vor Beginn einer Behandlung mit Vfend muss abgestillt werden.
Letzte Aktualisierung: 23.03.2017