Posaconazol|Noxafil®|21|2005 |
Merck, Sharp & Dohme
40 mg/ml Suspension zum Einnehmen
100 mg magensaftresistente Tabletten
300 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Noxafil ist zugelassen zur Behandlung invasiver Mykosen bei Erwachsenen, wie Aspergillosen, Fusariosen, Chromablastomykosen und Myzetom sowie Kokzidioidonykosen und oropharyngeale Candidosen, die therapieresistent gegenüber Amphotericin B, Itraconazol oder Fluconazol sind oder Patienten diese nicht vertragen.
Noxafil ist außerdem zugelassen zur Prophylaxe invasiver Pilzerkrankungen bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) oder myelodysplastischen Syndromen (MDS), die eine Remissions-induzierende Chemotherapie erhalten sowie bei Empfängern einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSZT), die eine Hochdosis-Immunsuppressions-Therapie bei einem Graft-versus-Host-Syndrom erhalten.
Das Triazol Posaconazol hemmt die Lanosterol-14α-Demethylase (CYP51), die einen wesentlichen Schritt der Ergosterolsynthese katalysiert, und schädigt damit den Membranaufbau der Pilze. In vitro zeigte sich Posaconazol wirksam gegen Aspergillen, Coccidoides immitis, Fonsecaea pedrosoi und Spezies von Fusarium.
Die empfohlene Dosierung von Posaconazol und die Therapiedauer richten sich nach der Erkrankung. Als Arzneiformen stehen Tabletten, Suspension und Infusion zur Verfügung. Dabei ist zu beachten, dass Tabletten und Suspension wegen der unterschiedlichen Dosierungen nicht abwechselnd angewendet werden dürfen.
Die Suspension muss vor der Anwendung geschüttelt werden. Die Tabletten können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Sie müssen als Ganzes geschluckt und dürfen nicht zerkaut, zerkleinert oder geteilt werden.
Posaconazol wird über die UDP-Glucuronidierung metabolisiert und ist in vitro ein Substrat für den Efflux-Transporter P-Glycoprotein. Daher können Inhibitoren (wie Verapamil, Ciclopsorin oder Erythromycin) die Plasmakonzentrationen von Posaconazol erhöhen; Induktoren (wie Rifampicin, Rifabutin und bestimmte Antiepileptika) können diese vermindern.
Posaconazol ist seinerseits ein potenter CYP3A4-Inhibitor und kann die Plasmaspiegel von CYP3A4-Substraten (wie Tacrolimus, Sirolimus oder Midazolam) erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung verschiedener Arzneistoffe ist kontraindiziert.
In Studien zu Posaconazol traten Übelkeit und Kopfschmerzen am häufigsten auf.
Die gleichzeitige Anwendung mit Mutterkornalkaloiden ist kontraindiziert. Ebenfalls kontraindiziert ist die gleichzeitige Anwendung mit verschiedenen CYP3A4-Substraten, zum Beispiel Terfenadin, Astemizol und Cisaprid, da Posaconazol deren Blutspiegel und das Risiko von Torsades des Pointes erhöhen kann.
Kontraindiziert ist außerdem die gleichzeitige Anwendung der HMG-CoA-Reduktase-Hemmer Simvastatin, Lovastatin und Atorvastatin.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
In einer offenen Phase-III-Studie, die nicht randomisiert war, wurde die Wirksamkeit an 330 Patienten gegenüber einer externen Kontrollgruppe mit 279 Patienten belegt. Die Patienten der Verum-Gruppe wurden mit zweimal 400 mg pro Tag behandelt. Endpunkt war die komplette oder partielle Remission. Patienten mit invasiver Aspergillose wiesen unter Pasoconazol eine wesentlich höhere Ansprechrate auf (42 Prozent gegenüber 26 Prozent). Die mittlere Überlebenszeit in der Posaconazol-Gruppe lag bei 164 Tagen. In der Kontrollgruppe betrug sie 71 Tage. Auch bei den anderen Pilzspezies zeigte das neue Antimykotikum gegenüber der Kontrolle signifikant höhere Wirksamkeit.
Bei der Lagerung von Noxafil müssen keine besonderen Bedingungen eingehalten werden.
Noxafil ist verschreibungspflichtig.
Posaconazol
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Während der Behandlung mit Posaconazol müssen Frauen im gebärfähigen Alter eine Schwangerschaft zuverlässig verhüten. Während der Schwangerschaft darf Posaconazol nur angewendet werden, wenn dies zwingend erforderlich ist. Vor Beginn einer Therapie mit Posaconazol muss abgestillt werden.
Letzte Aktualisierung: 02.03.2016