Arzneimittel machen große Stapfen |
Christina Hohmann-Jeddi |
19.09.2022 09:00 Uhr |
Häufig vergessen werde der Aspekt der Entsorgung von Arzneimitteln, die auch zu Umweltproblemen führen könne, wenn sie nicht richtig erfolge. Wirkstoffe könnten bei falscher Entsorgung ins Grund- und Trinkwasser gelangen, berichtete Luhmann. »Immerhin die Hälfte der 2300 zugelassenen Arzneimittel wird vom Umweltbundesamt als umweltrelevant eingestuft.« Die Apothekerin riet dazu, die richtige Entsorgung, die nicht bundeseinheitlich geregelt ist, schon bei der Beratung der Patienten anzusprechen. Informationen hierzu seien auf der Website arzneimittelentsorgung.de zu finden.
Luhmann zufolge reagierten die Patientinnen und Patienten in der Offizin, wenn sie auf Umweltproblematiken in Zusammenhang mit der Arzneimitteltherapie und -einnahme angesprochen würden, recht unterschiedlich. Einige seien für diese Themen sensibilisiert, andere fühlten sich mit diesen zusätzlichen Informationen belastet. Insgesamt sei es wichtig, sowohl auf Seite des Apothekenpersonals als auch auf Patientenseite die Aufklärung zu diesen Themen noch zu verstärken, sagte Luhmann. Erfolge könnten Apothekerinnen und Apotheker vor allem in der interkollegialen Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft erreichen.
Sie wünschte sich für ihre eigene Arbeit in der Offizin, dass mehr Ökopharmakovigilanz-Daten erhoben und diese systematisch bereit gestellt würden – etwa in Warenwirtschaftssystemen. Ein entsprechender Antrag, diese Daten in der ABDA-Datenbank zu integrieren, war in der Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker am Vortag in einen Ausschuss verwiesen worden.