Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit |
Carolin Lang |
11.07.2022 14:00 Uhr |
Ein neues Informationsblatt von Embryotox soll Schwangere über den sicheren Umgang mit Medikamenten aufklären. / Foto: Adobe Stock/AePatt Journey
Zweck des Aktionsplans (2021-2024) mit seinen 42 Maßnahmen ist es unter anderem, die Gesundheitskompetenz von Patienten zu stärken. Maßnahme Zwei sieht dabei vor, allgemeine Informationen zur Arzneimitteltherapie für Frauen im gebärfähigen Alter sowie in Schwangerschaft und Stillzeit zu entwickeln. Diese sind nun in Form eines Informationsblatts auf der Website des Aktionsplans erschienen. Neben Embryotox hat auch die Beratungsstelle für Medikamente in Schwangerschaft und Stillzeit (Reprotox) und das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) bei der Erstellung mitgewirkt.
Viele Frauen wollen in der Schwangerschaft generell auf Medikamente verzichten. Das ist aber nicht sinnvoll, heißt es in dem Informationsblatt. »Denn auch eine unzureichend behandelte Erkrankung der Mutter kann die Entwicklung des ungeborenen Kindes beeinträchtigen.« Trotzdem sei stets abzuwägen, ob eine medikamentöse Behandlung wirklich nötig ist. Generell stünden aber für fast alle Erkrankungen in Schwangerschaft und Stillzeit verträgliche Medikamente zur Verfügung. »Diese sollten auch bevorzugt werden, wenn Sie nicht schwanger sind, eine Schwangerschaft aber nicht mit Sicherheit auszuschließen ist. Dies gilt also für alle Frauen im gebärfähigen Alter«, rät Embryotox.
Darüber hinaus verweist Embryotox auf die Wichtigkeit solider Quellen und geeigneter Ansprechpartner bei medikationsbezogenen Fragen. »Wenn Sie Fragen zur Behandlung in der Schwangerschaft und Stillzeit haben, ist Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt Ihre erste Anlaufstelle«, heißt es. Bei chronischen Erkrankungen sei die betreuende Facharztpraxis einzubeziehen. Apotheker als Ansprechpartner sind insbesondere in Bezug auf rezeptfrei erhältliche Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel genannt. Für komplizierte Fragen könnten Patientinnen auf die Informationsstellen Embryotox an der Berliner Charité oder Reprotox am Universitätsklinikum in Ulm zurückgreifen. Diese seien auch geeignete Anlaufstellen, wenn Schwangere fürchten, riskante Medikamente eingenommen zu haben.