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Antibiotika vorn

Arzneimittel als Auslöser von Anaphylaxie

Anaphylaktische Reaktionen sind gefürchtet. Zu den möglichen Auslösern gehören auch Arzneimittel. Welche Wirkstoffe besonders häufig gemeldet werden, zeigt eine aktuelle Studie aus den USA. Und auch ein aktuelles Leitlinienupdate gibt es zu dem Thema.
AutorKontaktMaria Pues
Datum 19.08.2021  07:00 Uhr

IgE-vermittelte Allergie

Zum Hintergrund: Am häufigsten handelt es sich bei einer Anaphylaxie um eine durch Immunglobulin E (IgE) vermittelte allergische Reaktion. Dieses aktiviert über Kreuzvernetzungen entsprechender Rezeptoren Mastzellen und basophile Granulozyten. Die Symptome anaphylaktischer Reaktionen werden dann durch Mediatoren hervorgerufen, die aus Mastzellen und basophilen Granulozyten freigesetzt werden. Zu diesen gehören unter anderem Histamin, Prostaglandine und Leukotriene, aber auch der plättchenaktivierende Faktor (PAF), Proteasen und Zytokine. Weitere Mechanismen sind Gegenstand der Forschung.

Neben der IgE-vermittelten Reaktion gibt es weitere Anaphylaxien, die als pseudoallergische Reaktionen oder nicht immunologische Anaphylaxie bezeichnet werden. Die zugrunde liegenden Pathomechanismen sind weniger gut bekannt. Zu ihnen gehört eine von IgE unabhängige Freisetzung vasoaktiver Mediatoren aus Mastzellen über den MRGPRX2-Rezeptor (Mas-related G-Protein-gekoppelter Rezeptor X2), die für das Verständnis von Sofortreaktionen etwa auf Muskelrelaxanzien, Fluorchinolone, Opiate, Vancomycin oder Röntgenkontrastmittel wichtig sind. Für die große Bandbreite an Reaktionen auf nicht steroidale Antirheumatika ist ein eigenes Klassifikationsschema beschrieben (»Allergy« 2011, DOI: 10.1111/j.1398-9995.2011.02557.x).

Sowohl bei den Anaphylaxien insgesamt als auch bei den Anaphylaxien mit Todesfolge stehen Antibiotika der Untersuchung zufolge als Auslöser vorn. Sie können sowohl IgE-vermittelte (Moxifloxacin) als nicht IgE-vermittelte Reaktionen (Fluorchinolone insgesamt) hervorrufen.

Antikörper gewinnen an Bedeutung

Zunehmend an Bedeutung gewinnen aber auch monoklonale Antikörper, was sich an einer jährlichen Steigerung zeigte. Die Studienautoren führen die stetige Zunahme an Meldungen auf die häufigere Verwendung von Arzneimitteln aus dieser Gruppe zurück. Betroffen waren hier durchweg humanisierte monoklonale Antikörper.

Einige der betroffenen Arzneistoffe (Rituximab, Infliximab und Cetuximab) enthielten α-Gal-Allergene, also den Doppelzucker Galactose-α-1,3-Galactose, der unter anderem auch Allergien gegen rotes Fleisch hervorrufen kann. Die drei genannten Arzneistoffe waren mit einem höheren Anteil an Anaphylaxien mit Todesfolge assoziiert, während dies bei Omalizumab, Natalizumab, Tocilizumab und Adalimumab nicht der Fall war. Infliximab, Rituximab und Natalizumab enthielten auch den Hilfsstoff Polysorbat 80 als relevantes Allergen, das sowohl Anaphylaxien als auch nicht IgE-vermittelte Reaktionen hervorrufen kann.

Zur Berechnung etwa von Inzidenzen sei die Untersuchung nicht geeignet, schränkten die Studienautoren ein. Als mögliche Limitationen der Aussagekraft nannten sie die Freiwilligkeit der Meldung aus den Heilberufen an das FAERS, die sich in verschiedenen Bereichen auswirken kann. Das Aufzeigen von Trends und von möglichen Ansatzpunkten für die weitere Anaphylaxie-Forschung schränke dies jedoch nicht ein, so die Autoren abschließend.

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