Apotheker wird Ritter |
Sven Siebenand |
09.06.2020 14:38 Uhr |
Apotheker Giuseppe Maestri erhielt vom italienischen Staatspräsidenten eine Auszeichnung wegen seines Engagements in der Coronavirus-Krise. / Foto: picture alliance/IPA
Giuseppe Maestri wohnt in Piacenza. Jeden Tag reiste er auch in Pandemie-Zeiten hundert Kilometer, um in der »ersten roten Zone« Italiens, der vom Virus besonders stark betroffenen Stadt Codogno, in seiner Apotheke zu sein. In einem Interview mit quotidianosanita.it schildert der Apotheker seine Erinnerungen an die schlimmsten Tage. »Einige Tage lang hörten wir nur das Geräusch des Krankenwagens, alle fünf Minuten. Das waren sehr dunkle Tage.«
Der Zutritt in die Apotheke wurde für die Öffentlichkeit geschlossen, die Arzneimittelversorgung hielt Maestri aber dennoch vollständig aufrecht. Schutzausrüstung habe es zu Beginn nur wenig gegeben. Masken, Handschuhe, Visiere, alles was zur Verfügung stand, wurde genutzt. »Auf diese Weise wurde die Angst, die wir hatten und die hoch war, etwas beruhigt.«
Angesprochen auf die Auszeichnung bleibt Maestri bescheiden und lobt ausdrücklich seine Mitarbeiter: »Eine Anerkennung, die ich mit allen Apothekern teile. Wir haben alle unsere Hausaufgaben gemacht.« Ein wahrer Ritter.
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