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Zweite Tarifstufe

Apothekenangestellte bekommen ab heute 1,5 Prozent mehr Gehalt

Mehr Geld für Apothekenangestellte: Zum 1. Januar 2021 steigen in 15 der 17 Kammerbezirke die Gehälter für tarifgebundene Angestellte um 1,5 Prozent. Das teilte die Apothekengewerkschaft Adexa mit. Die Tariferhöhung gilt für alle Apothekenberufe und in allen Berufsjahresgruppen. Damit tritt die zweite Stufe des Gehaltstarifvertrags zwischen Adexa und dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) in Kraft.
Cornelia Dölger
01.01.2021  11:00 Uhr

Bereits Ende 2019 hatten die Arbeitgeber und Adexa einen zweistufigen Gehaltstarifvertrag bis Ende 2021 abgeschlossen. Zum 1. Januar 2020 waren die Gehälter für den Tarifbereich des ADA um 1,9 Prozent gestiegen. Nun folgt die zweite Stufe  ab diesem Januar mit einer weiteren Erhöhung um 1,5 Prozent für alle Berufsgruppen und Berufsjahresgruppen, auch die monatlichen Ausbildungsvergütungen steigen um ebenfalls 1,5 Prozent.

Der Tarifvertrag gilt in allen Kammerbezirken mit Ausnahme von Nordrhein und Sachsen. In Nordrhein gilt ein separater Vertrag, in Sachsen laufen derzeit noch Verhandlungen. Tanja Kratt, Leiterin der Adexa-Tarifkommission, betonte, es sei ein »glücklicher Umstand«, dass die Tariferhöhungen bereits vor Beginn der Coronavirus-Pandemie vereinbart wurden. »So sind die Gehaltserhöhungen bereits seit Ende 2019 planbar.«

Nur 19 Prozent der Angestellten haben Bonus erhalten

Dass die Apothekenteams in der Pandemie zahlreiche zusätzliche Belastungen zu meistern hatten, sollten Arbeitgeber spätestens in den ersten Monaten des neuen Jahres honorieren, forderten Kratt und ihr Adexa-Vorstandskollege Andreas May. »Wir wissen, dass die letzten Wochen des Jahres immer zu den stressigsten gehören. In diesem Dezember kam noch die Verteilung der FFP2-Masken dazu, die das ganze Team in Atem gehalten haben wird«, schreiben sie in der Mitteilung.

Viele Angestellte hätten aber bislang noch keinen Corona-Bonus ausgezahlt bekommen, das hätten Umfragen ergeben. Laut der Erhebung aus dem vergangenen November haben bis dato nur knapp 19 Prozent der teilnehmenden Angestellten eine solche Sondervergütung erhalten, diese lag in mehr als der Hälfte der Fälle allerdings unter 500 Euro. Bei jedem vierten Befragten gab es zwischen 500 und 1000 Euro. Nur knapp 15 Prozent bekamen den vollen steuerfreien Bonus in Höhe von 1500 Euro. »Da viele Beschäftige im Apothekenbereich in Teilzeit arbeiten, ist ein anteiliger Bonus nicht unerwartet. Dass jedoch erst jede Fünfte überhaupt profitiert hat, ist kein gutes Zeichen«, kommentierte damals die Adexa.

Nun drängen die Gewerkschafter erneut darauf, die Angestellten endlich von dem Bonus profitieren zu lassen. Es sei  zu begrüßen, dass die Frist, in der ein steuerfreier Bonus von bis zu 1500 Euro ausgezahlt werden kann, im Jahressteuergesetz bis zum 31. Juni 2021 verlängert werde. »Wer also seine Beschäftigten noch nicht für ihren Einsatz unter erschwerten Bedingungen honoriert hat, sollte dies in der ersten Jahreshälfte nachholen.«

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