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Aus-, Fort- und Weiterbildung

Apotheken sollen Klimawandel mitdenken

Das Thema Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Arzneimittelversorgung sollen künftig Teil der pharmazeutischen Aus-, Fort- und Weiterbildung werden. Das hat heute die Mitgliederversammlung der ABDA beschlossen.
Ev Tebroke
07.12.2022  16:00 Uhr

Der Einfluss des Klimawandels auf die Gesundheit der Bevölkerung wird künftig eine immer stärkere Rolle spielen. Die Auswirkungen sind auch in der Arzneimittelversorgung zu berücksichtigen – davon ist die Apothekerschaft überzeugt. Um Apothekerinnen und Apotheker für dieses Thema zu sensibilisieren und zu wappnen, soll es künftig verbindlicher Bestandteil der Aus-, Fort- und Weiterbildung werden. Das hat heute die Mitgliederversammlung (MV) der ABDA in Berlin beschlossen.

Sie folgte damit einem Antrag vom Deutschen Apothekertag 2021, den die Apothekerkammer Berlin initiiert hatte und der zunächst in den Ausschuss verwiesen wurde. Dafür zuständig war nach dem Wunsch der MV der geschäftsführende Vorstand der Bundesapothekerkammer (BAK). Dieser empfahl den ABDA-Mitgliedsorganisationen heute nun, dem Antrag zuzustimmen.

DAT-Antrag führt zum ABDA-Beschluss

Der Klimawandel werde zukünftig deutliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben, daher gelte es, das Bewusstsein hierfür und für die zu ergreifenden Maßnahmen unter Apotheker und Apothekerinnen zu stärken, so die Antragssteller. Um den Berufstand für die damit verbundenen Fragestellungen und Herausforderungen zu wappnen, solle es in der Aus-, Fort- und Weiterbildung berücksichtigt werden. 

Als Beispiel für den Einfluss klimatischer Veränderungen auf die Arzneimittelversorgung ist etwa die Zunahme der Zahl hitzebedingter Erkrankungen und Todesfälle genannt. Der Klimawandel werde zudem Auswirkungen auf den Verlauf von Erkrankungen wie etwa Bluthochdruck haben. Auch erfordere die Auswirkung auf physiologische Prozesse und somit auf die Verstoffwechselung der Arzneistoffe eine Anpassung der Dosis. Des Weiteren drohe eine Zunahme von Allergien und zoonotischer Erkrankungen. Denn durch den Klimawandel werde die Zahl invasiver Pflanzen wie Ambrosia und Tierarten wie Zecken und Tigermücken steigen.

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