Pharmazeutische Zeitung online
Covid-19-Impfkampagne

Apotheken fordern Impfrecht für Booster-Aktionen

Der Bundesverband deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) bittet die ABDA um Unterstützung, das Thema Impfen in Apotheken zügig voranzutreiben. Apotheken sollten gegen Grippe und Covid-19 impfen dürfen. Mittelfristig sollten auch andere Impfungen in den Offizinen erfolgen können. Gestärkt sieht sich der Verband anscheinend durch Signale aus den Fraktionen von SPD und Grünen, die Apotheken verstärkt bei den Booster-Impfungen einbinden zu wollen.
Ev Tebroke
15.11.2021  14:08 Uhr

Aufgrund rasant steigender Covid-19-Infektionsszahlen wollen die Ampel-Koalitionäre die Impfangebote ausweiten. Um Menschen möglichst niedrigschwellig zu erreichen, wollen sie dabei zunehmend auch auf die Unterstützung der Apotheken setzen. So hatte sich der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen Anfang November dafür ausgesprochen, die Booster-Impfungen auch in Apotheken anzubieten. Die Ampel-Partner wollen nun diese Möglichkeit zu Verbesserung des Impftempos explizit prüfen. Das hatte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD, Sabine Dittmar, im Rahmen eines am Freitag gestarteten Panels zur Coronavirus-Impfung betont: »Der Impfstoff muss unkomplizierter und niedrigschwelliger zu den Impfwilligen kommen,« so Dittmar.  »Hierfür werden wir auch die Ansätze prüfen, die die Panelteilnehmer heute ins Gespräch gebracht haben wie zum Beispiel die Mitwirkung von Apotheken.«  Der Bundesverband deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) pocht nun auf eine schnelle politische Lösung und bittet die ABDA um Unterstützung, das Thema Impfen in Apotheken zügig voranzutreiben.

Der BVDAK spricht sich nach eigenen Angaben dafür aus, dass Apotheken gegen Grippe und Covid-19 impfen dürfen, »aber mittelfristig auch andere Impfungen – im Rahmen des Regelbetriebs – vornehmen dürfen«. Dafür bittet der Verband die ABDA »um nachhaltige Unterstützung bei der schnellen Etablierung eines niedrigschwelligen Angebots«, so BVDAK-Chef Stefan Hartmann. Er verweist dabei auf die Erfahrungen in Südtirol. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, sind die Apotheken dort seit 1. November Teil eines flächendeckenden Impfangebots.

Auch hierzulande stünden viele Apotheken mit ihren Teams zur Beschleunigung der Booster-Impfungen bereit, so Hartmann. Aus Sicht des BVDAK haben auch die Erfahrungen mit den Modellprojekten zur Grippeimpfung in den Offizinen gezeigt, dass Apotheken eine gute Unterstützung sind, um die Impfquote in der Bevölkerung zu erhöhen. »Nun fordern wir die Politik auf, schnellstmöglich die laufenden Modellprojekte in den Regelbetrieb zu überführen. Die stationären Apotheken in Deutschland sollen impfen dürfen und aktuell beim Boostern zur Beschleunigung beitragen«, so der BVDAK-Vorsitzende. Das könne sofort und ohne zusätzlichen großen bürokratischen und organisatorischen Aufwand geschehen.

Kontrovers diskutiertes Thema

Grundsätzlich wird das Thema Impfen in der Apotheke in der Apothekerschaft sehr kontrovers diskutiert. Während viele Apotheker einem Impfangebot in den Offizinen offen gegenüberstehen, gibt es andere, die dieses Terrain den Ärzten überlassen wollen. Grund für eine teilweise Zurückhaltung ist sicher auch der Druck seitens der Ärzteschaft, dem sich Apotheken ausgesetzt sehen. So sprechen sich die Kassenärzte explizit gegen impfende Apotheker aus. Impfen sei keine Angelegenheit der Apotheker, sondern eine originär ärztliche Aufgabe, stellt der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, immer wieder klar. Zuletzt hatten die Kassenärzte in Baden-Württemberg als Protest das Dispensierrecht für Ärzte gefordert.

Grundsätzlich signalisieren die Apotheken gegenüber der Politik Gesprächsbereitschaft: Wenn die Politik angesichts der Pandemie die Unterstützung der Apotheken bei den Corona-Impfungen wünsche, stehe man bereit, so ein Beschluss, den die Delegierten auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) getroffen haben.

Diese Haltung hat der Präsident der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz, Peter Stahl, nun erneut bestätigt: »Grundsätzlich sind wir offen und gesprächsbereit für Corona-Impfungen in den Apotheken«, sagte er der Zeitung »Rheinland-Pfalz am Sonntag«.

 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa