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Antivirale Textilien zum Infektionsschutz

Ob Handschuhe, Masken oder Ummantelungen für Türklinken – in der Coronavirus-Pandemie werden aktuell zahlreiche Produkte mit vermeintlich antiviralen Textilien beworben. Da Vorteile nicht nachgewiesen und Nachteile zu befürchten sind, raten Experten aber davon ab.
Carolin Lang
23.12.2020  12:00 Uhr

Antivirale Masken mit theoretischen Vorteilen

Auch Mund-Nasen-Bedeckungen mit antiviraler Wirkung werden inzwischen zahlreich beworben. Substanzen wie Nanosilber, Kupfer, Silberionen oder Polyhexanid sollen den Textilien dabei die Wirkung verleihen. In der Theorie hat das mehrere Vorteile: Die Maske würde nach der Entsorgung keine potenzielle Infektionsquelle mehr darstellen. Zudem könnte ein wirksamerer Schutz erreicht werden und die Maske länger getragen werden. Manche Hersteller postulieren sogar, dass Mikroorganismen in der Atemluft unschädlich gemacht würden und so auch das Umfeld des Trägers geschützt werde. Doch sind diese Vorteile auch praktisch vorhanden und bergen solche Materialen eventuell gesundheitliche Risiken für den Träger?

Die Antwort lautet: Es lässt sich bisher keine eindeutige und befriedigende Aussage dazu treffen. Aus Sicht des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sind einige Fragen zum Risiko der eingesetzten antimikrobiellen Substanzen bisher ungeklärt, wie das Institut der PZ auf Nachfrage mitteilte. So zum Beispiel:

Weitere Fragen hinsichtlich des Nutzens der antimikrobiellen Substanzen seien zudem ungeklärt:

Noch keine abschließende Bewertung von Nanosilber

Ein aktuell recht häufig verfolgter Ansatz, um Textilien eine antivirale Wirkung zu verleihen, ist die Verwendung von Nanosilber. Das BfR hat sich speziell damit genauer beschäftigt und kommt zu folgendem Ergebnis: »Über die Wirkung von Nanosilber auf Viren ist bisher nur wenig bekannt. Für Coronaviren gibt es vereinzelte Studien, die einen moderaten inaktivierenden Effekt zeigen, der aber auch von der Art der Nanopartikel und deren Applikation abhängt.«

Eine abschließende Bewertung der gesundheitlichen Risiken von mit Silber beschichten Behelfsmasken sei aufgrund fehlender Daten derzeit nicht möglich. Darüber hinaus seien längerfristige Risiken solcher Produkte wie die Auswirkungen auf die Mikroflora der Haut und eine mögliche Resistenzentwicklung bei Bakterien bislang nur unzureichend erforscht. Das BfR empfiehlt daher, auf den Einsatz von nanoskaligem Silber in verbrauchernahen Produkten solange zu verzichten, bis die Datenlage eine abschließende Bewertung über mögliche gesundheitliche Risiken erlaubt und bis offene Fragen zur Resistenzausbreitung geklärt sind.

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