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Verjüngungskur gegen Corona

Antiaging für das Immunsystem

Antiaging-Wirkstoffe, die das Immunsystem verjüngen, könnten besonders bei Älteren nicht nur das Risiko für schwere Verläufe von Covid-19 senken, sondern auch die Wirksamkeit von Corona-Impfstoffen erhöhen. Entsprechende Ansätze werden derzeit in Studien geprüft.
Theo Dingermann
21.10.2020  18:25 Uhr

Für immer jung dank mTOR-Hemmern

Schon seit Längerem versucht eine steigende Zahl von Forschern und die von ihnen gegründeten Startups, Wege zur Umkehr des Alterungsprozesses zu entdecken. Etliche Zielstrukturen wurden in den vergangenen Jahren identifiziert, die als molekulare Targets für Interventionsstrategien geeignet sein könnten. Über diese Entwicklung hat auch die Pharmazeutische Zeitung berichtet.

Eine Klasse von Antiaging-Entwicklungskandidaten zielt darauf ab, das Zellwachstum zu modulieren. Etliche dieser Wirkstoffe hemmen die Aktivität der Serin/Threonin-Kinase mTOR. Im Labor führt die Hemmung dieses Steuerproteins zu einer teils deutlichen Lebensverlängerung von Tieren, darunter die Fruchtfliege oder die Maus.

In einer 2018 in »Science Translational Medicine« veröffentlichten Studie konnte gezeigt werden, dass eine Hemmung des mTOR-Signalwegs sich positiv auf Alterungsprozesse auswirkt und für ältere Menschen positive Effekte zeigt, einschließlich einer Verbesserung der Immunfunktion und einer Verringerung der Infektionsraten.

Dazu erhielten 264 Probanden sechs Wochen lang eine niedrigdosierte Kombination aus einem katalytischen (BEZ235) und einem allosterischen (RAD001) mTOR-Inhibitor. Dadurch wurde auch der Rapamycin-Komplex 1 (TORC1) stromabwärts von mTOR selektiv gehemmt.

Zudem erwies sich die Anwendung als sicher, und es zeigte sich ein statistisch signifikanter Rückgang der Infektionsrate bei den älteren Probanden während eines Jahres nach Beginn der Einnahme der Studienmedikation. Auch zeigten die Probanden eine verbesserte Reaktion auf den damals aktuellen saisonalen Grippeimpfstoff.

Auf der Grundlage dieser Arbeiten wurde 2019 eine Phase-III-Studie initiiert, um zu prüfen, ob ein ähnlicher mTOR-Hemmer namens RTB101 Atemwegserkrankungen bei älteren Erwachsenen verhindern kann. Diese Studie zeigte nicht die erwünschte Wirkung.

Und dennoch legten die Daten aus dieser und einer früheren Studie nahe, dass Menschen, die den mTOR-Inhibitor erhalten, weniger schwer an Covid-19 erkranken und sich auch schneller von der Krankheit erholen könnten. Diese Annahme prüft der Hersteller resTORbio zusammen mit der Brown University in Providence, Rhode Island, seit Ende Mai in einer Phase-III-Studie mit 550 Pflegeheimbewohnern im Alter von 65 Jahren und älter.

RTB101 ähnelt einem bereits zugelassenen mTOR-Hemmer, dem Immunsuppressivum Rapamycin. Mindestens vier weitere Forschergruppen testen Rapamycin (Sirolimus) an einer kleinen Zahl von Infizierten als mögliche Covid-19-Therapie; eine dieser Gruppen erprobt das Medikament ausschließlich an Erwachsenen im Alter von 60 Jahren und darüber.

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