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Angst vor Coronaviren

Ansturm auf Arztpraxen

Viele Fragen tun sich derzeit auf bei verunsicherten Menschen in Deutschland. Ihre Sorgen laden viele beim Hausarzt ab – doch die Zeit für solche Gespräche fehlt den Medizinern bei der Behandlung von Patienten. Regionale Covid-19-Zentren gelten als Lösung.
PZ/dpa
03.03.2020  11:34 Uhr

Nachschub-Problem für Schutzausrüstung

Ein wichtiger Aspekt sind knapp werdende Schutzmaterialien wie Atemmasken. Diese gingen derzeit in vielen Praxen zur Neige, sagt die baden-württembergische Landeschefin des NAV-Virchow-Bundes, Brigitte Szaszi, aus Sachsenheim. «Aufgrund der Produktionsausfälle in China stehen wir in diesem Bereich weltweit in absehbarer Zeit vor einem Nachschubproblem», so Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann kürzlich.

Und auch der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, sagt: «Der Grundbestand, über den die niedergelassenen Kollegen in ihren Praxen verfügen, wird bundesweit nicht ausreichen, wenn die Zahl der Verdachtsfälle steigen wird.» Man sei im Gespräch mit dem Bundesgesundheitsministerium und allen Beteiligten, um rasch Abhilfe schaffen zu können und Schutzbekleidung dort vorzuhalten, wo sie gebraucht werde. «Es muss Klarheit darüber herrschen, wie die Ärzte an das notwendige Material gelangen können», so Gassen.

Kapazitätsprobleme bei den Tests auf das Virus gibt es laut KBV-Chef nicht. «Wenn ein Arzt einen solchen Test aus medizinischer Sicht für angebracht hält, dann soll er ihn auch durchführen.» Es handele sich um einen Rachenabstrich, der in einem Labor ausgewertet werde. Etwa 200 bis 250 Labore sind derzeit nach Angaben des Berufsverbands Deutscher Laborärzte (BDL) bundesweit mit Tests auf SARS-CoV-2 beschäftigt. «Das sind zwei Drittel aller Labore und es werden jeden Tag mehr, die diese Tests auch machen können», sagt BDL-Sprecher Thomas Postina. Derzeit gehe es in den Laboren ruhig zu. «Die Labore sind nicht wegen des Coronavirus überlastet.» Die Tests auf Grippe spielten derzeit die weitaus größere Rolle.

Risikogruppen schützen

Achtsamkeit ist vor allem im Umgang mit Menschen der Risikogruppen gefragt: Krebskranken in Chemotherapie, alten Menschen und solchen mit Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder auf Diabetes zurückgehenden Organschäden. Auf sie gehen die weitaus meisten Todesfälle zurück. Nach den derzeitigen Daten liegt die Covid-19-Todesrate bei 0,3 bis 0,7 Prozent, wie der Virologe Drosten sagt. Das bedeutet, dass von 1.000 Infizierten 3 bis 7 sterben. Wahrscheinlich liege die tatsächliche Rate sogar noch darunter.

Sinnvoll kann es sein, den Besuch bei der Oma lieber zu verschieben, wenn man gerade in Norditalien war. Oder dem schwerkranken Nachbarn anzubieten, ihm den Einkauf im vollen Supermarkt zu ersparen. Experten raten zudem vor allem älteren und chronisch kranken Menschen, sich gegen Keuchhusten, Pneumokokken und Grippe impfen zu lassen. Das bietet zwar keinen direkten Schutz vor Covid-19. Ist aber jemand bereits an der Lunge erkrankt, wäre für ihn eine Ansteckung mit SARS-CoV-2 besonders gefährlich, wie es etwa von der Berliner Gesundheitsverwaltung heißt.

Das neue Coronavirus ist dagegen für die allermeisten Kinder nach Angaben des niedersächsischen Landesverbandes der Kinder- und Jugendärzte keine große Gefahr. «Es betrifft in seinem komplizierten Verlauf vor allem ältere Menschen und Patienten mit Vorerkrankungen. Dies sollten sich die Eltern immer wieder bewusst machen», sagte die Verbandssprecherin und Ärztin Tanja Brunnert aus Göttingen.

Die Kinder- und Jugendarztpraxen seien in dieser Jahreszeit ohnehin immer voll. «Wir sehen viel Influenza, grippeähnliche Erkrankungen, Magen-Darm-Infekte, Streptokokkeninfektionen und Hand-Mund-Fuß-Krankheit.» Die Angst vor dem Virus Sars-CoV-2, das die Krankheit Covid-19 auslösen kann, führe allerdings zu einer gewissen Unsicherheit bei den Eltern. Die Kinderärzte versuchen Brunnert zufolge grundsätzlich, Eltern in ihrem Selbstbewusstsein stärken, mit banalen Infekten ihrer Kinder auch allein zurecht zu kommen. Allerdings müssten Eltern häufig mit ihren Kleinen in die Praxis kommen, da sie eine ärztliche Bescheinigung für ihren Arbeitgeber brauchen.

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