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FFP2-Masken

Ansteckungsrisiko im Promillebereich

Eine Studie aus Deutschland zeigt erneut, wie gut OP- und FFP2-Masken vor Ansteckung mit dem Coronavirus schützen. Das ist gerade mit Blick auf neue Varianten wichtig, mit denen sich auch Geimpfte infizieren können.
Annette Rößler
07.12.2021  07:00 Uhr

Ohne Maske, mit OP- oder FFP2-Maske bei gutem oder schlechtem Sitz: Forscher des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen haben das maximale Infektionsrisiko mit SARS-CoV-2 in verschiedenen Situationen ermittelt. Dabei stellten sie fest: Abstand halten allein bringt fast gar nichts. Um gut geschützt zu sein, führt am Tragen einer Maske – am besten einer gut sitzenden FFP2-Maske – kein Weg vorbei.

Wie die Gruppe um Dr. Gholamhossein Bagheri im Fachjournal »PNAS« berichtet, dauert es ohne Maske selbst bei drei Metern Abstand keine fünf Minuten, bis sich eine ungeimpfte Person, die in der Atemluft eines Corona-infizierten Menschen steht, mit fast 100-prozentiger Sicherheit ansteckt. Wenn keine Masken getragen werden, sind demnach auch kurze Begegnungen mit Infizierten mit hoher Viruslast, wie sie etwa bei der vorherrschenden Delta-Variante gegeben ist, mit einem hohen Ansteckungsrisiko verbunden. Solche Begegnungen seien etwa in Schulen, Gaststätten, Clubs oder auch im Freien unvermeidbar, heißt es in einer Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft.

Tragen allerdings sowohl die infizierte als auch die nicht infizierte Person gut sitzende FFP2-Masken, beträgt das maximale Ansteckungsrisiko nach 20 Minuten selbst auf kürzeste Distanz kaum mehr als 1 Promille. Sitzen ihre Masken schlecht, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion auf etwa 4 Prozent, bei gut angepassten OP-Masken auf höchstens 10 Prozent.

Diese Zahlen stellen konservative Schätzungen dar, weil die Forscher annahmen, dass die Luft, die an den Rändern an der Maske vorbeiströmt, komplett beim Gegenüber ankommt. In Wirklichkeit wird sie aber verdünnt, sodass laut Seniorautor Professor Dr. Eberhard Bodenschatz im Alltag von einer 10- bis 100-mal kleineren Infektionswahrscheinlichkeit auszugehen ist. Der Untersuchung zufolge hängt die Schutzwirkung dabei vor allem von Qualität und Sitz der Maske des Infizierten ab.

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