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Langzeitfolgen

Anhaltende Müdigkeit nach Corona-Infektion häufig

Bereits häufiger wurde berichtet, dass Patienten nach einer überstandenen SARS-CoV-2-Infektion noch länger unter Müdigkeit und Erschöpfung leiden. Das hat nun eine neue Studie aus Irland bestätigt. Dabei trat das Phänomen unabhängig von der Schwere der Covid-19-Erkrankung auf.
PZ
dpa
16.11.2020  10:42 Uhr

In der Studie mit knapp 130 Teilnehmern klagte mehr als die Hälfte der ehemaligen Patienten noch Wochen später über Müdigkeitssymptome. Das berichten irische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift «Plos One». Ob jemand schwer erkrankt mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden musste oder nicht, spielt den Forschern zufolge dabei keine wesentliche Rolle für die nachfolgende Müdigkeit.

Knapp 56 Prozent der Studienteilnehmer waren mit Covid-19 stationär behandelt worden. Gut 52 Prozent der 128 Teilnehmer, die zum Zeitpunkt der Untersuchung alle die akute Krankheitsphase überstanden hatten, zeigte mindestens sechs Wochen nach der Infektion noch Müdigkeitssymptome, bei vielen war dies sogar noch nach zehn Wochen oder mehr der Fall. Gut 42 Prozent gaben nach dieser Zeit an, sich wieder vollständig gesund zu fühlen.

«Die Studie betont die Belastungen durch Post-Covid-Müdigkeit. Sie zeigt auch, dass Post-Covid-Müdigkeit nicht in Verbindung zur Schwere der Erkrankung steht», sagte Liam Townsend vom Trinity College Dublin, der die Untersuchung mit mehreren Kollegen durchgeführt hat. «Daher ist es nicht leicht, Verläufe vorherzusagen.»

Für die Studie sind 128 Patienten befragt worden, die sich zuvor mit dem Coronavirus SARS-CoV2 infiziert hatten. 54 Prozent davon waren weiblich, das Durchschnittsalter lag bei 49,5 Jahren. Der überwiegende Teil der Patienten war weiß und irischer Abstammung.

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