Amazon steigt ins US-Arztgeschäft ein |
Melanie Höhn |
22.07.2022 13:00 Uhr |
One Medical betreibt Kliniken in den ganzen USA und bietet Telemedizin an. / Foto: IMAGO/ZUMA Wire
Pro Aktie des Konzerns will Amazon Medienberichten zufolge 18 Dollar zahlen – insgesamt legt das Unternehmen rund 3,49 Milliarden Dollar (3,43 Milliarden Euro) auf den Tisch. »Wir denken, der Gesundheitsbereich steht auf der Liste der Erfahrungen, die neu erfunden werden müssen, ganz oben«, sagte Medienberichten zufolge Neil Lindsay, Senior Vice President von Amazon, zu dem Deal.
One Medical betreibt Kliniken in den ganzen USA und bietet Telemedizin an. Das Unternehmen hat rund 2.900 Mitarbeiter und wirbt mit 24 Stunden Bereitschaft für virtuelle und ausführliche Arztgespräche sowie schnelle Termine vor Ort – um das zu bekommen, muss man Mitglied werden und jährlich 200 Dollar zahlen.
Damit baut Amazon sein Engagement im Gesundheitsbereich weiter aus. Im Jahr 2018 hatte der Konzern bereits die US-Versandapotheke Pillpack übernommen, im Jahr 2020 ging Amazon mit »Amazon Pharmacy« in den USA online. Auf der Webseite und über die Amazon-App können Kunden Rx-Medikamente bestellen. Prime-Kunden bekommen Rabatte auf Rx-Arzneimittel, bei Generika gewährt der Konzern bis zu 80 Prozent und bei Originalpräparaten bis zu 40 Prozent Rabatt. Allerdings gibt es den Preisnachlass nur, wenn Kunden die Medikamente ohne Versicherungsbeteiligung bezahlen. Amazon wirbt weiter, dass Prime-Kunden zudem keine Lieferkosten zahlen müssen und ihre Medikamente innerhalb von zwei Tagen erhalten.
Laut »Handelsblatt« ist der Plan von Amazon, zusammen mit JP Morgan und Warren Buffetts Holding Berkshire Hathaway ein eigenes Gesundheitssystem aufzubauen, gescheitert.