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Rezidivierende Harnwegsinfekte

Alternativen zu Antibiotika

Bei gar nicht so wenigen Frauen kehren Harnwegsinfektionen ständig wieder. Der Wunsch ist groß, den Infekt ohne Arztbesuch und Antibiotikatherapie wieder loszuwerden. Welche Maßnahmen können Apotheker empfehlen?
Elke Wolf
28.07.2022  09:30 Uhr

Zucker und Säure

Ein positives Votum geben die Leitlinienautoren auch den Prophylaxe-Fähigkeiten der D-Mannose (wie Femannose®). In einer kontrollierten Studie erwies sich die regelmäßige Einnahme von täglich 2 g D-Mannose in einem Glas Wasser bei Frauen mit rezidivierenden Harnwegsinfekten als ebenso effektiv wie eine Langzeitprophylaxe über sechs Monate mit täglich 50 mg Nitrofurantoin. Da der Einfachzucker kaum resorbiert wird, gelangt das Monosaccharid fast vollständig in die Blase. Dort fängt es E.-coli-Bakterien ab, bevor sie sich mit ihren Fimbrien an die natürlich im Urothel vorkommende Mannose anheften können. Die Bakterien werden dann über den Urin ausgeschieden. Hinweis: D-Mannose ist auch in Cranberrys enthalten.

Aktuell ist die Beobachtung englischer Wissenschaftler, dass die Einnahme des Antiseptikums Methenamin ebenso gut ständigen Harnwegsinfektionen vorbeugen kann wie ein Antibiotikum. Wie die Forscher im Fachjournal »BMJ« berichten, nahmen dazu 240 erwachsene Frauen an der Studie teil, die im Jahr zuvor durchschnittlich jeweils mehr als sechs symptomatische Rezidive erlebt hatten. In die Intention-to-treat-Analyse gingen 102 Frauen ein, die ein Jahr lang prophylaktisch ein Antibiotikum anwendeten (einmal täglich Nitrofurantoin 50 oder 100 mg, Trimethoprim 100 mg oder Cephalexin 250 mg), und 103 Frauen, die ebenfalls für ein Jahr zweimal täglich 1 g Methenamin einnahmen. Die antiseptische Wirkung beruht darauf, dass im sauren Milieu des Harns von weniger als pH 5,5 Formaldehyd abgespalten wird. Allerdings ist die Substanz hierzulande aufgrund des potenziell karzinogenen Formaldehyds nicht im Handel. Gänzlich anders arbeitet das in Deutschland verfügbare Vaginalantiseptikum Octenidinhydrochlorid (Octenisept®), ebenfalls für bakterielle und pilzbedingte Infektionen zugelassen.

 

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