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Haarwuchsstörungen

Alopezie hat viele Auslöser

Verstärkter Haarausfall und Haarlosigkeit belasten viele Patienten. Den vielfältigen Ursachen von Androgen-Imbalance, Autoimmunität und Entzündung bis hin zum metabolischen Stress stehen nur wenige zugelassene Behandlungen gegenüber. Für unzählige propagierte Naturprodukte fehlen Studien und Evidenz.
Eva Gottfried
19.04.2025  07:00 Uhr

Androgenetische Alopezie: erhöhte DHT-Sensitivität

Die häufigste Form eines behandlungsbedürftigen Haarausfalls ist die androgenetische Alopezie (AGA), deren Ursache in einer genetischen Veranlagung zur Überempfindlichkeit der Haarfollikel für Dihydrotestosteron (DHT) liegt. Sie kann bei Männern und Frauen im mittleren Lebensalter auftreten und führt zum Ausdünnen oder Verlust der Haare (4). Dabei schrumpfen die Haarfollikel, die infolgedessen nur dünne Haare produzieren. Im Rahmen der Miniaturisierung wird die Anagenphase verkürzt und die Zahl der Haare in der Telogenphase steigt, sodass vermehrt Haare ausfallen.

Mit dem Ziel, das Absterben DHT-sensitiver Haarfollikel zu verhindern, erhalten Männer häufig den 5α-Reduktase-Hemmer Finasterid (1 mg täglich oral), der auch bei benigner Prostatahyperplasie (BPH) zum Einsatz kommt (3, 4). Das Enzym 5α-Reduktase ist physiologisch für die Umwandlung von Testosteron in DHT verantwortlich. Die 5α-Reduktase Typ I beeinflusst Bartwuchs und Peniswachstum; die 5α-Reduktase Typ II ist an Haarausfall und BPH beteiligt (1, 3, 4).

Zu beachten ist, dass die europäische Arzneimittelbehörde EMA im Oktober 2024 eine Sicherheitsüberprüfung von Arzneimitteln mit Finasterid und Dutasterid aufgrund von Verdachtsfällen von Suizidgedanken und Suizidverhalten eingeleitet hat (7). Neben Finasterid (1 mg) wird Dutasterid (5 mg) im Off-Label-Use auch bei frontal fibrosierender Alopezie (Kasten) eingesetzt (7).

Für Männer und Frauen steht auch das Antihypertonikum Minoxidil zur topischen Behandlung der Kopfhaut als Flüssigkeit oder Schaum (2 Prozent für Frauen und 5 Prozent für Männer) zur Verfügung (1, 3, 4). Minoxidil wird aufgrund seiner Wirkung auf den Haarwuchs inzwischen eher als Reservemittel zur peroralen Gabe bei therapieresistentem Bluthochdruck genutzt (3, 4). Eine neuere Studie zeigte nun das Potenzial bei androgenetischer Alopezie. So führte niedrig dosiertes Minoxidil oral (low dose oral minoxidil, LDOM, 5 mg täglich) nach 24 Wochen zumindest im Scheitelbereich zur signifikanten Verbesserung der Gesamthaardichte gegenüber einer topischen Anwendung (8).

Neben Finasterid und Minoxidil werden verschiedene andere, topisch anzuwendende Wirkstoffe untersucht, zum Beispiel das Antimykotikum Ketoconazol sowie Zubereitungen aus Serenoa repens (Sägepalmenextrakt). Die Wirksamkeit bei androgenetischer Alopezie und die Aufnahme durch die Haarfollikel müssen noch gezeigt werden (4).

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