Alle Nikotinersatzpräparate sind sehr gut |
Daniela Hüttemann |
27.12.2019 14:54 Uhr |
Nikotinpflaster setzen ihren Inhaltsstoff gleichmäßig frei, während Kaugummi, Lutschtabletten und Inhaler dem Kick einer richtigen Zigarette näher kommen. / Foto: Your Photo Today
Fünfmal Nicorette, dreimal Nicotinell sowie Nikofrenon und Niquitin hat Ökotest auf die wissenschaftliche Evidenz, ausreichende Anwendungshinweise sowie giftige Inhaltsstoffe untersucht, darunter vier transdermale Pflaster, zwei Kaugummis, zwei Lutschtabletten und zwei Inhaler. Alle enthalten Nikotin, allerdings in unterschiedlicher Dosierung und Kinetik.
Egal in welcher Applikationsform: Nikotinersatzpräparate können Rauchern helfen, ihr Laster loszuwerden, denn sie lindern die schlimmsten Entzugserscheinungen wie Gereizheit, Unruhe und Konzentrationsschwäche. Das haben zahlreiche Studien und Metaanalysen belegt. Die Chancen, mit dem Rauchen aufzuhören, erhöhen sich einem Cochrane-Review zufolge von 10 von 100 Personen ohne Nikotinersatz auf 16 von 100 Personen mit den Substitutionsmitteln. Dabei muss die Dosis der Nikotinzufuhr an die Menge der täglich gerauchten Zigaretten angepasst werden. Starke Raucher brauchen also höher dosierte Präparate. Als besonders wirksam gilt es, wenn Nikotinpflaster mit Kaugummis oder Lutschtabletten kombiniert werden. Wunder darf der Anwender jedoch nicht erwarten: Die lebenslange Zigaretten-Abstinenz erfordert einiges an Willenskraft.
Der Vorteil der Ersatzpräparate ist, dass sie nicht die vielen ungesunden, teils krebsauslösenden Stoffe des Tabakrauchs enthalten. Ökotest bescheinigt allen Nikotinpflastern durch eigene Labortests, dass sie keine Weichmacher, zinnorganischen Verbindungen oder Schwermetalle enthalten. Auch in den Kaugummis und Lutschtabletten fanden sich keine problematischen Hilfsstoffe. Daher geben die Tester grünes Licht, um mithilfe von Nikotinersatzpräparaten mit dem Rauchen aufzuhören.