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Stiftung Warentest

Alle Arzneimittel gegen Fuß- und Nagelpilz sind empfehlenswert

So positiv ist die Einschätzung der Verbraucherschützer selten: Stiftung Warentest bewertet 31 rezeptfreie Cremes und Nagellacke aus der Apotheke mit verschiedenen Wirkstoffen als geeignet und rät zum frühzeitigen Einsatz.
Daniela Hüttemann
24.06.2021  16:00 Uhr

In der neuen Ausgabe des Magazins »Test« hat Stiftung Warentest 20 rezeptfreie Cremes gegen Fußpilz sowie zehn Nagellacke und eine Creme gegen Nagelpilz theoretisch bewertet, es fanden also keine Laboranalysen oder praktische Tests statt. Die Präparate enthalten Amorolfin, Bifonazol, Clotrimazol, Ketoconazol, Econazol, Miconazol, Sertaconazol, Terbinafin, Ciclopirox oder Naftifin, in einem Fall auch Harnstoff. Stiftung Warentest verweist darauf, dass es wissenschaftlich nicht belegt ist, ob Hausmittel wie Teebaumöl oder Fußbäder mit Kräutern allein den Pilzbefall ausreichend bekämpfen können.

Für Erwachsene seien alle bewerteten Präparate geeignet. Entscheidend ist die frühzeitige, konsequente und langfristige Anwendung. »Die Behandlung von Fußpilz dauert oft Wochen, von Nagelpilz bis zu zwölf Monate. Um zu wirken, muss sich der Wirkstoff tief im Nagel anreichern. Das braucht Zeit«, schreibt Warentest. Auch nach Verschwinden der Symptome sollte bei Fußpilz noch ein bis zwei Wochen weitergecremt und bei Nagelpilz vier Wochen weiter lackiert werden, um einen Rückfall zu vermeiden. Bessern sich die Symptome auch bei konsequenter Anwendung nicht, sollte ein Arzt hinzugezogen werden. Dann kommen in der Regel verschreibungspflichtige orale Antimykotika hinzu.

Auch wenn die antimykotischen Mittel nur lokal angewendet werden, sollten Schwangere und Kinder bei Fußpilz bevorzugt Cremes mit Clotrimazol oder Miconazol verwenden, da hier die meisten Erfahrungen vorliegen. Bei Kindern ist auch Ciclopirox eine Option, allerdings nicht in der Selbstmedikation wenn sie jünger als sechs Jahre sind. Geeignete Mittel gegen Nagelpilz gebe es für Kinder nicht, urteilt die Stiftung Warentest. Auch Schwangere und Stillende sollten auf die Nagellacke vorsichtshalber besser in der Selbstmedikation verzichten und sich ärztlich beraten lassen.

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