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Honorar für Angestellte

Adexa fordert mehr Geld von Lauterbach

Geht es nach der Adexa, müssen sich die Arbeitsbedingungen in den Vor-Ort-Apotheken schnell verbessen. Vom neuen Bundesgesundheitsminister fordert die Apothekengewerkschaft eine bessere Honorierung sowie einen Corona-Bonus.
Jennifer Evans
14.12.2021  13:00 Uhr

Die beiden Adexa-Vorstände Andreas May und Tanja Kratt haben ihr Glückwunschschreiben an den neuen Bundesminister für Gesundheit, Professor Karl Lauterbach, gleich mit einer Forderung für den Berufsstand verknüpft. Sie kritisieren, dass zwar derzeit jeder über die großen Belastungen der Angestellten in den Offizinen rede, die insbesondere während der Coronavirus-Pandemie extrem zugenommen hätten, gleichzeitig aber die Honorierung der Apothekenleistungen seit Jahren stagniere. Sie appellieren daher an Lauterbach, die Honorierung der Präsenzapotheken so anzupassen, dass diese deren »Rolle als niedrigschwellige, aber fachlich hochqualifizierte Anlaufstelle im Gesundheitssystem« gerecht werde. Denn ihrer Ansicht nach verringert die aktuelle Situation zudem »die Spielräume bei Tarifverhandlungen« und ist demnach »ein maßgeblicher Grund« für die niedrigen Tarifgehälter. Außerdem treibe die nicht leistungsgerechte Bezahlung immer mehr Fachkräfte in andere Branchen, heißt es in dem Brief der Gewerkschaft an Lauterbach.

Darüber hinaus fordern May und Kratt einen staatlichen Corona-Bonus für Apothekenangestellte. In diesem Zusammenhang zählen sie noch einmal auf, welche Leistungen die Apothekenteams neben der Arzneimittelversorgung während der Krise erbracht haben. Dazu gehören die Herstellung von Desinfektionsmittel, die Maskenabgabe, das Ausstellen von Impfzertifikaten sowie das Angebot kostenloser Schnelltests. Auch mit Blick auf die Covid-19-Schutzimpfungen, die ab Januar auf die Apotheken zukommen, weisen die Adexa-Vorstände erneut auf das erhöhte Infektionsrisiko hin, dem die Mitarbeiter öffentlicher Apotheken seit knapp zwei Jahren ausgesetzt sind.

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