| Jennifer Evans |
| 23.04.2020 12:38 Uhr |
Dem Apothekenpersonal in England fehlt es an Schutzausrüstungen. Und den erforderlichen Mindestabstand können die meisten Angestellten nicht einmal untereinander einhalten. / Foto: iStock/Yuri_Arcurs
Einem Drittel der insgesamt 445 befragten Apotheker steht im Alltag nicht dauerhaft eine persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung. Demnach können sie diese während der Coronavirus-Krise nicht durchgängig beziehen. Zudem gaben fast alle Umfrageteilnehmer an, den Mindestabstand von zwei Metern zu ihren Kollegen nicht einhalten zu können. Der Hauptgrund dafür liegt der Erhebung zufolge darin, dass die Räumlichkeiten einfach zu klein sind. Weitere 40 Prozent können außerdem die geforderte Distanz zu den Patienten nicht einhalten.
Die RPS positioniert sich deutlich zu den Ergebnissen der Befragung, die zwischen dem 14. und 20. April 2020 stattfand. Präsidentin Sandra Gidley empfiehlt dringend jedem, der Kollegen oder Kunden im Alltag deutlich zu nah kommt, eine OP-Maske zu tragen. »In Sachen Sicherheit und persönlicher Schutzausrüstung sollte es für Apothekenpersonal keine Kompromisse geben«, betonte sie gegenüber der Fachzeitschrift »The Pharmaceutical Journal«. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass Apothekenmitarbeiter das Virus verbreiten oder selbst durch eine Erkrankung ausfallen. Von der Regierung fordert Gidley nun, allen Mitarbeitern in einer Offizin während der Pandemie eine ausreichende Anzahl persönlicher Schutzausrüstung zur Verfügung zu stellen, um die Versorgung im Land nicht zu gefährden.
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