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Abfindung für Stada-Minderheitsaktionäre

Beim Arzneimittelhersteller Stada sollen die verbliebenen Minderheitsaktionäre per Barabfindung aus dem Unternehmen gedrängt werden. Das teilte das Unternehmen am Montag im hessischen Bad Vilbel mit.
dpa
PZ
08.06.2020  17:00 Uhr

Die von den Finanzinvestoren Bain und Cinven kontrollierte Gesellschaft »Nidda Healthcare«, die rund 97,7 Prozent an der Stada Arzneimittel AG hält, hat den Vorstand über das geplante Squeeze-out informiert. Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2020 solle eine außerordentliche Hauptversammlung ausgerichtet werden, die den Schritt besiegelt. Demnach geht es um knapp 1,5 Millionen Aktien, die sich derzeit noch in Streubesitz befinden.  Wie viel Geld die Minderheitsaktionäre je Aktie bekommen sollen, werde noch festgelegt. Heute lag der Kurs der Stada-Aktie laut Frankfurter Börse bei 100,50 Euro. Damit beträgt die Marktkapitalisierung des Arzneimittelherstellers derzeit gut 6 Milliarden Euro. Im Geschäftsjahr 2019 lag der bereinigte Konzernumsatz von Stada bei 2.608,6 Millionen Euro und das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bei 625,5 Millionen Euro.

Seit 2017 gehört das Unternehmen mit weltweit gut 11.000 Mitarbeitern den Finanzinvestoren Bain und Cinven. Seit dem ist Stada auf Expansionskurs. Erst im Februar kaufte der Konzern 15 OTC-Markenprodukte vom britischen Pharmariesen Glaxo-Smith-Kline (GSK). Vergangenen November wurden Präparate des japanischen Hersteller Takeda übernommen sowie weitere Generika- und OTC-Produkte des Tschechischen Herstellers Walmak.

Ein Jahr nachdem die Finanzinvestoren mit 78 Prozent die Mehrheit an dem Pharmaunternehmen aus Bad Vilbel übernommen hatten, ist Stada nach Angaben der PR-Agentur von Bain und Cinven  bereits Ende 2018 von den Börsen in Frankfurt und Düsseldorf genommen worden. Gehandelt werden die Aktien demnach nur noch im Freiverkehr der Börse Hamburg, und dort auch nicht auf Veranlassung der Gesellschaft, sondern als Entscheidung beziehungsweise als Angebot der dortigen Börse. Mit dem nun geplanten Squeeze-out dürfte die Stada-Aktie nun voraussichtlich endgültig Geschichte werden.

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