79 Prozent Wirksamkeit und keine Sinusvenenthrombosen |
Daniela Hüttemann |
22.03.2021 16:14 Uhr |
Der Covid-19-Impfstoff von Astra-Zeneca schützt den neuen Daten zufolge ältere Menschen genauso gut wie jüngere. / Foto: Getty Images/bluecinema
An der Phase-III-Studie D8110C00001, die in den USA, Peru und Chile durchgeführt wurde, nahmen insgesamt 32.449 Probanden (gesund oder mit stabilen chronischen Vorerkrankungen) ab 18 Jahren teil, die ein erhöhtes Covid-19-Risiko hatten. Sie erhielten zwei Dosen des Vektorimpfstoffs AZD1222 von Astra-Zeneca mit jeweils 5x 1010 Viruspartikeln oder Placebo, jeweils im Abstand von vier Wochen.
Insgesamt traten 141 symptomatische Covid-19-Fälle auf. Die genaue Verteilung teilte Astra-Zeneca nicht mit. Das Unternehmen informiert, dass die Schutzwirkung vor einer symptomatischen Erkrankung insgesamt bei 79 Prozent gelegen habe, in der Untergruppe der Über-65-Jährigen bei 80 Prozent. Mit Blick auf die Ethnie ließen sich keine Wirksamkeitsunterschiede feststellen. Vor schweren und kritischen Covid-19-Erkrankungen sowie Hospitalisierung schützte der Impfstoff zu 100 Prozent. »Diese Ergebnisse bestätigen frühere Ergebnisse, die in AZD1222-Studien in allen erwachsenen Populationen beobachtet wurden, aber es ist aufregend, zum ersten Mal ähnliche Wirksamkeitsergebnisse bei Menschen über 65 zu sehen«, kommentiert die Medizinprofessorin Dr. Ann Falsey von der University of Rochester School of Medicine, eine Leiterin der Studie.
Zudem sah sich laut Astra-Zeneca ein unabhängiges Data Safety Monitoring Board die Sicherheitsdaten genau an und äußerte keine Bedenken. Die 21.583 Teilnehmer der Verumgruppe, die zumindest eine Dosis der Covid-19 Vaccine Astra-Zeneca erhalten hatten, hätten kein erhöhtes Risiko für eine Thrombose oder ein durch Thrombose charakterisiertes Ereignis gehabt. Es wurde auch speziell nach zerebralen Sinusvenenthrombosen (CVST) geschaut, aber keine solche gefunden.
Die Studiendaten sollen die Grundlage für eine Notfallzulassung in den USA werden, wo dieser Impfstoff bislang noch nicht verfügbar ist. Die Daten sollen noch in einem Peer-Reviewed-Journal veröffentlicht werden.
Etwa 20 Prozent der Studienteilnehmer waren älter als 65 Jahre. Rund 60 Prozent hatten Komorbiditäten, die Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf darstellen, darunter Diabetes, deutliches Übergewicht oder Herzerkrankungen.
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