50 Jahre Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker |
Sven Siebenand |
07.09.2021 17:15 Uhr |
Danke für 50 Jahre ZL und danke für das große Engagement der Apothekenteams in der Pandemie. Der Ministerpräsident des Landes Hessen, Volker Bouffier (CDU), zeigte sich bei einer Jubiläumsfeier in Frankfurt am Main voll des Lobes für den Berufsstand. Die anwesenden Apothekerinnen und Apotheker im Auditorium dürften das gerne gehört haben. / Foto: PZ/Siebenand
»50 Jahre ZL sind eine 50-jährige Erfolgsgeschichte«, betonte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) bei der Jubiläumsfeier im Frankfurter Römer. Er erinnerte daran, dass es Anfang der 1970er-Jahre eine berufsständische Entscheidung war, das ZL zu gründen und damit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zur Arzneimittelsicherheit zu leisten. »Das sollten wir uns gelegentlich in Erinnerung rufen», riet der CDU-Politiker. Denn bei fast allen wichtigen gesellschaftlichen Fragen komme irgendwann der Ruf danach, dass der Staat etwas tun oder regeln müsse. Das ZL sei ein klassisches Beispiel dafür, dass es auch anders, klüger und besser geht.
Die Teilnahme vieler Vertreterinnen und Vertreter des Berufsstandes nahm Bouffier zum Anlass, den Apotheken Deutschlands für ihr Engagement, insbesondere in der Coronavirus-Pandemie, zu danken. Andere als viele andere Berufsgruppen hätte der Apothekerstand nie groß lamentiert und lange abgewartet. »Sie haben es einfach gemacht, Sie haben es gut gemacht und darauf können Sie stolz sein«, lobte Bouffier. Gleich zweimal unterstrich er in seinem Grußwort, dass Apotheken ein zentraler Teil der Gesundheitsversorgung sind.« Um eine vernünftige Gesundheitsversorgung in der Fläche hinzubekommen, müsse es auch zukünftig eine ausreichend große Zahl an Apotheken in der Fläche geben.
»50 Jahre Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker – das bedeutet 50 Jahre gemeinnützige Pharmaforschung, 50 Jahre Qualitäts- und Verbraucherschutz und 50 Jahre Dienst an den öffentlichen Apotheken«, so Bouffier in einer begleitenden Pressemitteilung. Das ZL sei ein wichtiger Pfeiler für die Apotheken in Deutschland.
»Wenn es das ZL nicht schon geben würde, müsste es unbedingt erfunden werden», fasste der Vorstandsvorsitzende des ZL, Dr. Richard Klämbt, die zahlreichen Vorteile der Einrichtung zusammen. »Für die Zulassung eines Arzneimittels müssen Wirksamkeit, Unbedenklichkeit und pharmazeutische Qualität nachgewiesen werden – vor allem der dritte Punkt wird vom ZL regelmäßig überprüft«, so Klämbt in der Pressemeldung. »Wir untersuchen in Reihenuntersuchungen generische Arzneimittel oder die Qualität von Rezepturarzneimitteln.«
Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Wissenschaftlicher Leiter des ZL, ergänzt in der Pressemitteilung: »Auch mit dem Fälschungsschutz oder der Identifikation von Verunreinigungen beschäftigen wir uns intensiv. So war das ZL 2018 bei Valsartan-haltigen Blutdrucksenkern die erste deutsche Einrichtung, die systematisch valide Daten liefern konnte. Dabei arbeiteten wir eng mit der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) und den Zulassungsbehörden zusammen.«
Beim ZL analysieren rund 50 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig und unabhängig Arzneimittel und Arzneistoffe. Ursprünglich war das ZL in Frankfurt am Main beheimatet, mittlerweile befindet es sich seit vielen Jahren in Eschborn. Getragen wird das ZL von den Apothekerkammern der Länder. »Das ZL als gemeinnützige Einrichtung der Apothekerkammern der Länder steht für das Engagement der Apothekerschaft für mehr Qualität und Transparenz im Arzneimittelsektor«, so Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer. »Davon zeugen nicht zuletzt die zahlreichen ZL-Überprüfungen beanstandeter Präparate im Auftrag der AMK, die vergleichenden Reihenuntersuchungen von Generika oder Ringversuche zur Qualitätsüberprüfung von Dienstleistungen in der Apotheke.«
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