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Mykoplasmen-Infektionen
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Woher kommt der aktuelle Anstieg?

Überdurchschnittlich viele Menschen und vor allem Kinder und Jugendliche entwickeln derzeit Lungenentzündungen – ausgelöst durch einen besonderen Erreger: Mykoplasmen. Was steckt dahinter?
AutorKontaktdpa
Datum 27.09.2024  11:00 Uhr
Warum kommt es jetzt vermehrt zu Infektionen?

Warum kommt es jetzt vermehrt zu Infektionen?

Dumke spricht von einem späten Nachholeffekt nach der Pandemie. Einerseits könne dieser mit Untertypen des Erregers zusammenhängen. Alle paar Jahre gibt es dort leichte Veränderungen, wodurch es auch früher schon zu Anstiegen der Infektionszahlen kam. Nach dem Wegfall der Corona-Schutzmaßnahmen könnten mögliche Veränderungen der Verteilung der Untertypen diesmal besonders ausgeprägt sein – und so das Immunsystem von mehr Menschen umgehen.

Andererseits hatten nach Dumkes Auffassung die Menschen durch die Hygienemaßnahmen während der Pandemie wenig Kontakt mit dem Erreger. Die spezifische Immunantwort in der Bevölkerung in Deutschland auf Mycoplasma pneumoniae müsse erst wieder aufgebaut werden. »Die Welle wird sicherlich wieder abebben«, sagt er. »Wann sie das tut, ist noch nicht klar.«

Was sind Symptome einer Mykoplasmen-Infektion?

Der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge kann es zwischen ein und vier Wochen dauern, bis nach Kontakt mit den Bakterien Symptome auftreten. Am häufigsten ähneln sie einer Erkältung: Husten, Müdigkeit, leichtes Fieber oder Halsschmerzen. Bei Jüngeren können Durchfall, Erbrechen oder Keuchen auftreten. Als Komplikationen können auch Asthmaanfälle oder schwere Lungenentzündungen dazukommen.

Die Krankheit beginnt eher schleichend und wird nicht unbedingt sofort erkannt. Auch weil sie anders als bei einer typischen Lungenentzündung – die unter anderem mit hohem Fieber, Schüttelfrost und starkem Husten einhergeht – eher leichtes Fieber, trockenen Husten und Kurzatmigkeit hervorruft. Nach Angaben des Münchner Mediziners Powitz können Lungenentzündungen, die durch Mykoplasmen entstehen, schwerer verlaufen und länger dauern als bei sonstigen Erregern.

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